Rossi: "Dani ist verrückt!"

In der letzten Runde hätte Valentino Rossi in Laguna Seca beinahe noch gewonnen, weil Dani Pedrosa ein bisschen zu viel Tempo rausnahm

(Motorsport-Total.com) - Als Dani Pedrosa von ursprünglich dreieinhalb vor der letzten Runde noch immer eineinhalb Sekunden Vorsprung auf Valentino Rossi hatte, schien der US-Grand-Prix in Laguna Seca eigentlich schon gelaufen. Aber wider Erwarten wurde es auf den letzten Metern doch noch einmal spannend, weil der Führende zu viel Tempo rausnahm.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

In der Fahrer-WM weiterhin in Führung: Titelverteidiger Valentino Rossi

Während sich Rossi und sein Teamkollege Jorge Lorenzo ein erbittertes Duell um den zweiten Platz lieferten und dementsprechend mit dem Messer zwischen den Zähnen fuhren, konzentrierte sich Pedrosa nur noch darauf, seine Repsol-Honda um den 3,610 Kilometer langen Kurs zu tragen. Doch vor der letzten Kurve tauchte Rossi plötzlich knapp hinter Pedrosa auf - und beinahe hätte er sogar noch eine Attacke gewagt!#w1#

"Dani ist verrückt, in der letzten Runde dermaßen runterzubremsen", wunderte sich Rossi. "Wenn er sich das Video ansieht, wird er sich schrecken, denn Jorge und ich holten rasend schnell auf ihn auf, weil ich Jorge nicht vorbeilassen wollte. Das waren am Ende drei, vier richtig schnelle Runden. Dani nahm Tempo raus und in der letzten Kurve wäre ich beinahe neben ihn gekommen. Es wäre aber zu riskant gewesen, eine echte Attacke zu reiten, weil wir sonst vielleicht beide rausgerutscht wären."

"Ich dachte zuerst, dass da eine Chance ist, es in der letzten Kurve zu probieren, aber ich war doch ein bisschen zu weit weg. Dani tauchte plötzlich vor mir auf und das ging auch alles ein bisschen schnell", so der "Doktor", der in Laguna Seca übrigens noch nie auf der Pole-Position stand. Freude hatte er heute aber auch vom zweiten Startplatz aus, vor allem am Ende, denn: "Jorge setzte mich enorm unter Druck. Das waren aufregende zehn Runden!"


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP: Wochenende in Laguna Seca


Zufrieden sein kann Rossi mit dem gestrigen Ergebnis, weil er vor seinen WM-Kontrahenten Lorenzo und Stoner blieb und damit seine Gesamtführung weiter ausbauen konnte: "Wenn man bedenkt, dass wir unser Potenzial vom Setup her nicht hundertprozentig ausgeschöpft haben, dann können wir zufrieden sein", bilanzierte Renningenieur Davide Brivio. "Wenn du einmal nicht gewinnen kannst, musst du eben so viele Punkte wie möglich mitnehmen."

Rossi nickte zustimmend: "Das ist schon okay so, denn wir haben den Vorsprung auf Jorge und Casey vergrößert", so der Titelverteidiger. "Wir waren nicht hundertprozentig in Form - selbst im Warmup war ich schneller unterwegs. Insofern wäre mehr drin gewesen. Andererseits haben wir zwei perfekte Rennen hinter uns und selbst heute haben wir 20 Punkte geholt, also sollte ich mich nicht beschweren. Das ist ein wichtiges Ergebnis für die Weltmeisterschaft."