Rossi: "Biaggi war ein großer Rivale"

Valentino Rossi erinnert sich an die Rivalität mit Max Biaggi zurück und kommentiert dessen Rücktritt - Jorge Lorenzo hat dem Römer zum Karriereende geraten

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch verkündete Max Biaggi sein Karriereende. Der Italiener zählt zweifellos zu den größten Motorradrennfahrern der vergangenen 20 Jahre. Biaggi hat in seiner langen Karriere praktisch alles gewonnen. Nur der MotoGP-Titel blieb dem Römer verwehrt. Speziell ein Gegner stand dem amtierenden Superbike-Weltmeister im Weg: Valentino Rossi. Die beiden Ausnahmekönner lieferten sich auf und neben der Strecke unzählige Duelle und Psycho-Spielchen. Bei den Fans sorgten die Duelle Anfang des Jahrtausends für Spannung und Unterhaltung. Noch heute wird über die legendäre "Feindschaft" an den Stammtischen gesprochen.

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Valentino Rossi kann sich gut an die Rivalität mit Max Biaggi erinnern

Im MotoGP-Fahrerlager wurde die Rücktrittsmeldung ebenfalls diskutiert. Rossi äußerte sich diplomatisch und spricht von einem großen Gegner seiner Karriere. "Biaggi und ich hatten eine spezielle Beziehung. Wir waren für einen langen Zeitraum große Gegner. Wir haben in der 500er-Klasse und in der MotoGP um den WM-Titel gekämpft und es war aufregend", erinnert sich der siebenfache MotoGP-Weltmeister zurück. Ein verschmitztes Lächeln und ein Blitzen in den Augen kann Rossi bei diesen Worten nicht verbergen.

"Im Jahr 2001 ging es am engsten zu, denn es war die letzte Saison mit den 500er Zweitaktern und jeder wollte diesen historischen Titel gewinnen. Es war nicht nur auf, sondern auch abseits der Strecke hart. Ich habe tolle Erinnerungen und es hat auch Spaß gemacht. Neben der Strecke war unser Verhältnis nicht fantastisch, aber er war für mich ein großer Rivale." Viele Fans haben insgeheim davon geträumt, dass Rossi nach seiner MotoGP-Zeit auch zu den Superbikes wechselt und die alte Rivalität wieder aufleben könnte.


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Girls


Das wird nicht passieren. "Über den Rücktritt eines anderen Fahrers kann ich nichts sagen, denn jeder weiß für sich den richtigen Zeitpunkt", meint Rossi, der in den nächsten beiden Jahren in der MotoGP bleiben wird. Auch ihm steht eines Tages der Rücktritt bevor. "Er ist jetzt an der Spitze der Superbike-WM, aber er ist mit 41 schon recht alt, also ist es eine wichtige Entscheidung für sein Leben. Ich habe gute Erinnerungen an unsere tollen Zweikämpfe", meint Rossi abschließend.

Im Gegensatz zu Rossi ist Jorge Lorenzo mit Biaggi befreundet. Er hat dem Römer den Rücktritt geraten. "Wir ihr wisst bewundere ich Max Biaggi, weil er ein besonderer Fahrer mit einer puren Technik ist. Er ist wahrscheinlich der geschmeidigste Fahrer, den ich je gesehen habe. Ich freue mich für ihn, dass er die WM erneut gewonnen hat, aber auch, dass er jetzt zurücktritt", sagt der aktuelle MotoGP-Champion.

"Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Ich finde er hat die richtige Entscheidung getroffen. Er hatte Zweifel, aber ich habe ihm gesagt, dass er gehen soll, weil es ihm körperlich super geht. Man weiß nie was passieren kann. Er hat ein wunderbares Leben, also ist mit 41 der richtige Zeitpunkt."