Quartararo: Wäre "ein Traum", so fahren zu können wie Binder auf KTM

Yamaha-Pilot Fabio Quartararo staunt, wie Brad Binder mit seiner KTM einlenken kann und klagt: "Das ist es, was uns fehlt, um um die Spitze zu kämpfen"

(Motorsport-Total.com) - Noch bei den Vorsaisonstests zählte KTM nicht gerade zu den Favoriten, doch im Verlauf der ersten fünf Grands Prix bewies der österreichische Hersteller, dass er mit seinem diesjährigen Bike im Podestplätze und Siege kämpfen kann.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Zuletzt war Fabio Quartararo leichte Beute für Brad Binder Zoom

Nicht umsonst rangiert Brad Binder aktuell auf Platz drei der Gesamtwertung hinter der Ducati-Konkurrenz von Francesco Bagnaia und Marco Bezzecchi.

Was die anderen Fahrer an KTM am meisten beeindruckte, war - neben den starken Starts - deren Fähigkeiten, in die Kurven zu gleiten, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren oder zu stürzen. "Ich war von Brad im Sprintrennen beeindruckt", kommentierte etwa Fabio Quartararo Binders Sprintsieg in Jerez.

"Ich habe noch nie jemanden gesehen, der ein Grand-Prix-Motorrad so fährt. Mehr noch als das Fahren auf diese Weise war es die Art und Weise, wie das Motorrad in diesem Moment nicht crasht", bewundert Quartararo seit Seitwärtsbremsen der KTM.

"Das entspricht ja ohnehin seinem Fahrstil, aber ein Motorrad zu haben, das diese Art von Bewegung erlaubt, wenn man einem anderen Fahrer folgt... Das ist mein Traum! Das ist es, was uns fehlt, um um die Spitze zu kämpfen", so der Franzose.

Was für KTM kein Problem zu sein scheint, nämlich anderen zu folgen und sie zu überholen, bereitet dem Weltmeister von 2021 weiter Kopfzerbrechen. "Wir haben mehrere Schwierigkeiten, die wir lösen müssen: Eine ist die Zeitattacke und die andere ist das Verfolgen der Leute. Denn bei der Pace sind wir schnell."

Das Mehr an Topspeed, das der diesjährige Motor bietet, reiche nicht aus, mahnt Quartararo. "Wir haben mehr Leistung und die Leute denken: "Ja, das ist gut." Aber es ist nicht gut, weil wir zwei kleine Flügel haben, im Vergleich zu den zwei massiven Flügeln, die KTM hat, plus den am Flügel am Heck."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Fabio Quartararo

"Wenn wir mit so einer Aerodynamik fahren würden, wären wir vier km/h langsamer und genau so schnell wie vorher oder sogar noch langsamer (beim Topspeed; Anm. d. R.)."

"Wir brauchen also viel mehr Leistung, um viel mehr Abtrieb nutzen und kämpfen zu können", erklärt Quartararo. "Das ist die eine Sache, aber auch die Sache, dass wir überholen und nah dran bleiben können, das ist im Moment unser Hauptproblem."

"Ich denke, wir haben mit unserem Bike unser Limit erreicht. Wenn wir uns wirklich verbessern wollen, müssen wir etwas anders machen", mahnt er zu radikaleren Schritten. Nach fünf Saisonrennen ist der Franzose nur Achter in der Gesamtwertung und hat bereits 45 Punkte auf den aktuellen WM-Leader Bagnaia.

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