Poncharal: 2012er-Motorrad gut genug für Smith

Der Tech-3-Teamchef betont, dass neue Teile nicht immer zu Fortschritten führen und lobt die Konkurrenzfähigkeit der 2012er-Spezifikation

(Motorsport-Total.com) - Selten waren die Spezifikationen der Yamaha-Piloten in der MotoGP so unterschiedlich. Während Honda seit der laufenden Saison auch den Satellitenfahrern Werksmaterial zur Verfügung stellt, handhabt Yamaha die Vergabe des Materials anders. Klar ist, dass die beiden Werkspiloten zuerst die Neuerungen erhalten. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Im Tech-3-Team sitzen die Fahrer aber nicht wie in den vergangenen Jahren auf identischen Motorrädern.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Rookie Bradley Smith ist mittlerweile in der MotoGP angekommen Zoom

Die Spezifikation von Cal Crutchlows M1 ist schwer zu definieren. Blendet man das Update von Misano aus, dann ist die Yamaha das Briten nicht so weit von den Werksmaschinen entfernt. Bradley Smiths Motorrad hingegen stammt aus der Saison 2012 und entspricht der Ausbaustufe, die Jorge Lorenzo beim Saisonauftakt fuhr. Für Tech-3-Teamchef Herve Poncharal ist das kein großes Problem.

"Die 1.000er-Regel wurde im vergangenen Jahr eingeführt. Seitdem hat jeder Hersteller Verbesserungen erzielt und Evolutionen präsentiert. Diese Dinge wurden den Spitzenfahrern zuerst gegeben. Das waren im Vorjahr Ben und Jorge und in diesem Jahr Valentino und Jorge", schildert der Franzose. "Bradley fährt das 2012er-Motorrad. Es ist mehr als gut genug für einen Rookie, um bestimmte Dinge zu lernen. Bei den Rennwochenenden in Indy und Brünn hat er Valentino im Qualifying hinter sich gelassen."

In den Rennen war Smith bisher keine Gefahr für die Yamaha-Werkspiloten. Doch Poncharal betont, dass er das Qualifying als optimalen Vergleich ansieht: "Im Qualifying geht es um die reine Performance. Da gibt es keine Strategien. Das ist bemerkenswert. Er fährt die wohl älteste M1 und ist ein Rookie. Auf dem Papier sollte er also am langsamsten sein. Doch so ist es nicht."

Laut Poncharal muss neu nicht zwangsläufig mit besser einhergehen. "Evolution ist oft auch subjektiv. Es ist nicht immer so, dass eins und eins gleich zwei ergibt. Das gilt besonders beim Chassis. Beim Motor geht es in erster Linie um die Leistung. Doch beim Chassis hängt viel vom Fahrstil, dem Gefühl, der Größe des Fahrers und anderen Dingen ab", begründet er.