Platz zwei am Freitag: Starker Auftakt von Bradl
Stefan Bradl gelingt mit Platz zwei am Freitag ein starker Auftakt ins Aragon-Wochenende - Die Reifenwahl bringt den Zahlinger ins Grübeln
(Motorsport-Total.com/Sport1) - Stefan Bradl (LCR-Honda) hinterließ am ersten Trainingstag zum Großen Preis von Aragonien in Alcaniz einen hervorragenden Eindruck. Im zweiten Freien Training der MotoGP fuhr der 23-Jährige auf der 5,078 Kilometer langen Strecke eine Zeit von 1:49,119 Minuten. Schneller war am Freitag lediglich WM-Spitzenreiter Marc Marquez (Honda), der jedoch nur 132 Tausendstelsekunden schneller als Bradl war. Der zog nach Platz zwei ein rundum positives Fazit des Trainingsauftakts.

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Stefan Bradl liegt nach zwei Freien Trainings auf Position zwei der MotoGP Zoom
"Im Großen und Ganzen war ich mit der Rundenzeit schon happy. Wir haben eine gute Runde erwischt, ich habe einen guten Speed und fühle mich bis jetzt wohl", beschreibt Bradl seine Gemütslage. Von der ersten Minute an kam der Zahlinger heute im Motorland Aragon gut zurecht. "Ich habe mich heute Morgen gefreut, aufs Motorrad zu steigen, das ist eine tolle Strecke, und es ging mir von Anfang an locker von der Hand", sagt Bradl. "Das ist dann ein wenig ein Befreiungsschlag, der dir gleich auf den ersten Metern am Freitag gut tut."
Doch nicht nur der Kopf spielte mit, auch die RC213V kommt Bradls Fahrstil immer mehr entgegen. Dies ist für ihn auch ein Ergebnis des Tests in Misano, der am Montag nach dem vorherigen Rennen in Italien stattfand. "Wir haben seit dem Misano-Test an der Geometrie des Motorrads gearbeitet. Ich fühle mich unglaublich wohl." Auf diese starke Basis will der Deutsche am weiteren Rennwochenende aufbauen.
"Ich hoffe, dass wir für morgen und Sonntag das Momentum mitnehmen können und dann ein gutes Rennwochenende abliefern, bevor es nach Übersee geht", sagt Bradl. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrern ging der LCR-Pilot am Nachmittag auch mit dem harten Hinterreifen auf die Strecke. "Wir haben versucht, bei den heißen Temperaturen den harten Reifen zum arbeiten zu bekommen", erklärt Bradl.
Erstaunt zeigt sich der Deutsche darüber, dass lediglich Ducati-Pilot Andrea Dovizioso seinem Beispiel folgte: "Mich wundert, dass ich einer von nur zwei Fahrern war, der den Reifen probiert hat. Es wundert mich, dass die Werksteams keinen Versuch auf den harten Reifen gemacht haben." Ob nun die harte oder die weiche Mischung im Rennen die bessere Alternative ist, weiß Bradl noch nicht.
In jedem Fall müsse man einen Kompromiss eingehen: "Ich finde, dass der Unterschied zwar schon deutlich ist, aber es ist gemischt", so Bradl. "Der weiche verliert schnell an Grip und der harte hat nicht diesen Grip. Man muss auf etwas verzichten und dann schauen, was die bessere Variante ist."

