Pedrosa und Dovizioso: Keine Geheimniskrämerei mehr
2009 wird zwischen den Repsol-Honda-Piloten offener Datenverkehr herrschen - Und Ex-Pilot Nicky Hayden hat inzwischen ganz andere Probleme
(Motorsport-Total.com) - Streitereien um das "Ausspionieren" von Telemetriedaten und teaminterne Geheimniskrämerei sollen bei Respol-Honda ab sofort der Vergangenheit angehören. Der neue MotoGP-Chef von Honda Shuhei Nakamoto hat angeordnet, dass zwischen den beiden Piloten Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso offener Datentransfer stattzufinden hat.

© Respol
Bei Repsol-Honda herrscht ab sofort teamintern offener Datenverkehr
Im vergangenen Jahr hatte das Thema Telemetriedaten immer wieder für Unstimmigkeiten und Streitereien innerhalb des Teams geführt. Pedrosa und sein letztjähriger Teamkollege Nicky Hayden waren sich nicht ganz einig darüber, in welchem Umfang sie ihre Daten jeweils freilegen sollten. Pedrosas Manager Alberto Puig hatte Hayden vorgeworfen, permanent die Daten seines Schützlings zu checken. Diesen Vorwurf wies der Amerikaner postwendend zurück. Er schimpfte seinerseits: Pedrosa habe Zugang zu den Daten aller Honda-Fahrer, würde seine eigenen jedoch strikt unter Verschluss halten.#w1#
Solche Verbalschlachten möchte Nakamoto in diesem Jahr von vornherein vermeiden. Neuzugang Dovizioso habe "selbstverständlich" Zugang zu Pedrosas Daten, erklärte er: "Warum nicht? Das ist ein Team. Selbstverständlich werden sie zusammenarbeiten. Das vergangene Jahr kann ich nicht kommentieren. Aber natürlich müssen Fahrer und Ingenieure ihre Daten austauschen."
Hayden-Slang und italienische Mechaniker
Hayden hat unterdessen im Werksteam von Ducati angeheuert. Und dort sieht sich der Amerikaner mit ganz anderen Kommunikationsproblemen konfrontiert als bei Honda. Denn der Großteil seines Teams besteht aus Italienern. Italienisch ist jedoch eine Sprache, in die Hayden überhaupt nicht beherrscht. Zwar können seine Mechaniker auch Englisch, den amerikanischen Slang ihres Piloten verstehen sie aber kaum.
Dass das bei Sessions, in denen das ganze Team unter Zeitdruck steht, zu echten Problemen führen kann, hat Hayden in Jerez festgestellt. Im 45-minütigen Qualifying-Shootout habe er gemerkt, dass er und seine Mechaniker die Kommunikation noch optimieren müssen, berichtete der Amerikaner gegenüber 'MCN'.
"Als alles schneller gehen musste, habe ich gesprochen, als ich den Helm noch auf hatte und war damit nicht klar verständlich", so Hayden. "Wenn man den Helm abnehmen, sich hinsetzen und klar und deutlich ohne Slang sprechen kann, ist es recht einfach. Aber in der Hitze des Gefechts muss das noch besser werden."

