Pedrosa: "Ich habe unter dem Helm gegrinst"

Dani Pedrosa konnte die Siegesserie von Jorge Lorenzo in Estoril stoppen - Der Champion war nach Platz zwei genau wie Stoner (3.) mit der Punkteausbeute zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nach den Siegen von Casey Stoner und Jorge Lorenzo bei den ersten beiden Rennen des Jahres, brachte der Grand Prix von Portugal in Estoril in Person von Dani Pedrosa den dritten Sieger im dritten Rennen hervor. Die Leistung des Honda-Werkspiloten, der sich kurz vor Schluss mit einem energischen Manöver am bis dato führenden Jorge Lorenzo vorbeigepresst hat, war umso erstaunlicher, da er vor dem Start noch ein Fragezeichen hinter seine Fitness gesetzt hatte.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa war vom Zustand seiner Schulter im Renenn positiv überrascht

"Hier den Sieg eingefahren zu haben, ist natürlich super. Das wichtigste ist für aber die Erkenntnis, dass die Operation an meiner Schulter erfolgreich war und ich die komplette Renndistanz durchstehen konnte", so Pedrosa im Anschluss an seinen ersten Saisonsieg. "In den letzten Runden des Rennens habe ich im Kampf mit Jorge unter dem Helm gegrinst. Ich war einfach nur glücklich darüber, wie sich mein Arm angefühlt hat. Ich hatte kaum Schmerzen."

Den Kampf mit dem amtierenden Weltmeister in Yamaha-Diensten hat Pedrosa eigener Aussage zufolge sehr genossen. "Das Rennen selbst war unglaublich. Ich muss mich bei Jorge bedanken, der es noch wesentlich interessanter gestaltet hat", gab Pedrosa zu Protokoll. Gegenüber 'Sport1' offenbarte er außerdem, dass er "nicht erwartet hätte, solange an Jorge dran bleiben zu können".

"Nachdem ich vier oder fünf Runden vor Schluss immer noch direkt hinter ihm lag, musste ich es einfach probieren. Der Sieg macht mich natürlich sehr glücklich", sagte der Honda-Pilot, der anschließend einen Dank in Richtung seiner behandelnden Ärzte aussprach: "Ohne sie wäre diese Leistung überhaupt nicht möglich gewesen."

Lorenzo erstmals in Estoril besiegt

Unterdessen musste sich Lorenzo erstmals im Verlauf seiner MotoGP-Karriere in Estoril geschlagen geben. Nach drei Siegen in Serie zwischen 2008 und 2010 reichte es für ihn diesmal nur zu Platz zwei. Angesichts der errungenen Punkte für die Weltmeisterschaft war der Spanier dennoch glücklich. "Ich bin zufrieden, da ich heute 20 wichtige Punkte holen konnte. Beim nächsten Mal kann es schon wieder anders aussehen", so die Aussage Lorenzos gegenüber 'Sport1'.

In der anschließenden Pressekonferenz ließ er das Rennen aus seiner Sicht noch einmal Revue passieren. "Ich habe mein Bestes gegeben. Mein Start war gut und ich habe sofort versucht, einen Abstand herauszufahren. Auf dem Pitboard habe ich jedesmal nur +0 gesehen. Da war mir klar, dass Dani direkt hinter mir lag. Er hat den Sieg zu 100 Prozent verdient, denn er war ganz einfach schneller als ich."

Pedrosas Teamkollege Stoner lief hinter den beiden Spaniern auf Platz drei ein und war im Anschluss froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. "Wir hatten kein wirklich perfektes Wochenende", gab der Australier gegenüber 'Sport1' zu Protokoll. "Die Bedingungen waren sehr wechselhaft und wir haben es nicht geschafft, ein optimales Setup für das Rennen zu erarbeiten. Mit weniger Sprit im Tank lag unser Bike hier etwas besser."

Nach einem Zwischenfall mit Gresini-Pilot Marco Simoncelli in der ersten Kurve habe er zudem ein wenig das Vertrauen verloren. "Ich habe jedesmal bei der Einfahrt in eine Kurve gedacht, dass mir das gleiche wie Marco wiederfahren könnte" berichtete Stoner in Anspielung auf den Sturz des Italieners unmittelbar vor ihm. Gegen Mitte des Rennens spürte er dann plötzlich starke Krämpfe im Rücken, weshalb er sich drei oder vier Kurven lang auf dem Bike überhaupt nicht bewegen konnte.

Aufgrund des nicht optimal passenden Setups wäre der Australier eigener Aussage zufolge "ein paar Mal beinahe per Highsider abgestiegen". "Ich bin um ehrlich zu sein einfach nur erleichtert, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Gegen die beiden Jungs ganz vorn hatte ich heute ohnehin keine Chance", gestand Stoner.