Nachtrennen in Katar: Letzte Hürde genommen
Fünf MotoGP-Fahrer unterzogen die zum Teil ausgeleuchtete Strecke einem finalen Abnahmetest - das Rennen 2008 wird nun in der Nacht stattfinden
(Motorsport-Total.com) - In Katar ging es Schlag auf Schlag. Die Ankündigung, 2008 das Rennen im arabischen Staat unter Flutlicht auszutragen, ist erst wenige Monate alt. Nun fand der letzte Abnahmetest auf der ausgeleuchteten Strecke statt. Fünf Fahrer beteiligten sich an den Versuchen: Loris Capirossi (Suzuki), Marco Melandri (Ducati), James Toseland (Tech-3-Yamaha), Anthony West (Kawasaki) and Alex de Angelis (Honda).

© Honda
Vor mehr als einem Jahr, im Bild Kenny Roberts Jr., gab es noch Probleme
Alle beteiligten Piloten drehte einige Runden auf der beleuchteten Bahn und zeigten sich im Nachhinein sehr zufrieden mit den Sichtverhältnissen und den getroffenen Vorkehrungen. "Es wird ein aufregendes Rennen unter Flutlicht werden", freute sich Veteran Capirossi schon jetzt auch den Saisonauftakt 2008.#w1#
"Der Unterschied zum ersten Nachttest hier (2006) ist beeindruckend", fuhr er fort. "Damals war ich mir noch nicht so sicher, ob das möglich sein würde, aber die Ausleuchtung ist nun perfekt. Es gibt kaum einen Unterschied zwischen Tag und Nacht hier. Aber es wird natürlich aufregender, bei Nacht zu fahren. Es gibt keinerlei Probleme mit Schatten oder Reflexionen. Ich bin sehr zufrieden."
Zeiten wurden nicht genannt, und sie hätten auch keine Relevanz gehabt. Die Motorräder der Fahrer und Teams waren bereits auf dem Weg zu den Tests nach Malaysia, sodass die fünf anwesenden Piloten auf die Straßenversionen zurückgreifen mussten. Ein Problem war das aber nicht. "Wir erreichen auf diesen Motorrädern hier fast 300 km/h, der Unterschied zu einem MotoGP-Bike wird also nicht so groß sein", erklärte Capirossi.
"Wir konnten die Flaggensignale und die Bremspunkte erkennen", fuhr er fort. "Auch die unwahrscheinliche Möglichkeit eines Stromausfalls wurde getestet. Auch da gab es kein Problem, die Notsysteme sprangen an. Ich kann es kaum erwarten, bis die gesamte Strecke ausgeleuchtet wird."
Die Gesamtaufbauten für die Streckenbeleuchtung werden von der US-Firma Musco Lighting zur Verfügung gestellt und knapp 15 Millionen US-Dollar verschlingen. "Unser Team hat viel gearbeitet, damit dieser Test nach nur 65 Tagen möglich war", erklärte Firmenchef Joe Crookham. "Heute wurde der erste Streckenteil voll ausgeleuchtet, bis Anfang Februar soll auch der Rest fertig sein. Es ist das größte Projekt, das wir je hatten, aber wir sind zuversichtlich, dass alles so erfolgreich verlaufen wird wie der erste Test."
Auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta zog ein positives Fazit. "Für unseren Sport ist das ein Meilenstein", erklärte er. "Ich möchte den Bemühungen des QMMF (Motorsportverband in Katar; Anm. d. Red.) und von Musco danken. Wir können nun bestätigen, dass das nächstjährige Rennen unter Flutlicht stattfinden wird. Wir hoffen, dass es eine erfolgreiche Veranstaltung werden wird."

