• 25.09.2016 19:51

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Nach Top 10 in Aragon: Bradl hofft auf Motor-Update für Japan

So zufrieden hat man Stefan Bradl zuletzt selten gesehen: Beim Großen Preis von Aragon schafft der Deutsche den Sprung in die Top 10 und lobt das Aprilia-Team

(Motorsport-Total.com) - An den meisten Rennwochenenden der MotoGP-Saison 2016 schimpfte Stefan Bradl wie ein Rohrspatz über seine Aprilia. Doch seit Misano sieht der Deutsche endlich Licht am Ende des Tunnels: Nach Rang zwölf beim Großen Preis von San Marino kämpfte sich der 26-Jährige in Aragon sogar in die Top 10 vor. Und das, nachdem er bereits am Samstag mit einer starken Leistung aufhorchen ließ, denn da feierte Bradl seinen ersten Einzug in die zweite Qualifying-Session auf der Aprilia.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl feiert in Aragon eines seiner besten Rennwochenden für Aprilia Zoom

"Das ganze Wochenende war sehr passabel. Das Motorrad hat gut funktioniert, es sind keine Schwierigkeiten dazwischen gekommen. Ich bin rundum zufrieden", freut sich der Deutsche über sein Top-10-Ergebnis. Einziger Wermutstropfen: Im teaminternen Duell mit Alvaro Bautista musste Bradl beim Großen Preis von Aragon zurückstecken. Der Spanier kam als Neunter und damit einen Platz vor Bradl ins Ziel - mit statten 3,639 Sekunden Vorsprung. Doch der gönnt dem Kollegen den Erfolg.

"Alvaro war sehr stark. Er hat es verdient, heute so ein gutes Rennen zu haben. Das ist der einzige Punkt, weil er doch um einiges schneller war, speziell zur Rennmitte, wo wir - also meine Seite und ich - uns Gedanken machen müssen", geht Bradl bereits in die Analyse. Dass beide Aprilias endlich wieder unter den besten Zehn landeten, wertet er als Beweis für einen Aufwärtstrend im Team: "Wir sind auf dem richtigen Weg. Schon in Misano haben wir ein gutes Rennen gezeigt. Jetzt war es noch mal ein bisschen besser."


MotoGP in Aragon

Den Hauptgrund dafür sieht der 26-Jährige im neuen Chassis, das Aprilia seit Misano nutzt. "Das Chassis gibt uns mehr Stabilität und ein gutes Gefühl. Wir müssen schauen, dass wir den Hinterreifen noch etwas besser nutzen. Aber wir haben mit dem Chassis auf jeden Fall einen kleinen Schritt nach vorne gemacht", sagt Bradl. Da bisher nur ein neues Chassis fertig ist, fuhr der Deutsche das komplette Wochenende über mit einem Motorrad und konnte von Glück reden, dass weder Regen noch Unfälle dazwischen funkten.

"Obwohl in Q2 gestern das Getriebe kaputt gegangen ist", fügt er an, "aber glücklicherweise war der Effekt nicht ganz so schlimm wie in Misano." Für den nächsten Grand Prix in Japan in drei Wochen hofft er auf das zweite Chassis, denn das würde einiges erleichtern: "Die Setup-Wechsel gehen einfach schneller. Du kannst alles ein bisschen anders planen, deine Sessions besser timen und ein bisschen mehr Zeit auf der Strecke nutzen." Außerdem spekuliert Bradl in Japan auf ein weiteres Motoren-Update.

Außer Suzuki darf nur Aprilia neun Motoren pro Saison und Fahrer nutzen, für die anderen Hersteller ist die erlaubte Anzahl auf sieben begrenzt. Bradl hat aktuell den siebten Motor in Betrieb. Bei vier ausstehenden Rennen liegen also noch zwei neue Einheiten auf Halde. Bradl hofft auf Nummer acht in Japan: "Weil wir jetzt schon wieder am Limit sind", sagt er. Mit frischer Power will er die Trendwende zum Saisonende bestätigen und sich mit guten Ergebnissen gen Superbike-WM verabschieden.