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Motorland Aragon legt Kosten für MotoGP-Event offen
Verantwortliche der Motorsportanlage im spanischen Alcaniz veröffentlichen interessante Vertragsdetails - Niedrigere Kosten als in Barcelona und Valencia
(Motorsport-Total.com) - Zahlen wie die folgenden bekommen normalerweise nur Mitglieder des MotoGP-Vermarkters Dorna beziehungsweise deren Partner zu sehen: Das Motorland Aragon, auf dessen Grand-Prix-Strecke im vergangenen September erstmals ein Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde, überweist der Dorna im laufenden Jahr sechs Millionen Euro für die Ausrichtung des Rennens. Im Jahr 2012 werden es sieben Millionen sein. Der Gesamtumfang des bis zum Jahr 2016 laufenden Vertrags beläuft sich gar auf 41 Millionen Euro.

© Suzuki
Das Motorland Aragon befindet sich im spanischen "Niemandsland" bei Alcaniz
Die Verlängerung der Vertragslaufzeit um sechs Jahre bis einschließlich der MotoGP-Saison 2016 ist erst in der vergangenen Woche offiziell bekannt gegeben worden. Im Anschluss daran gelangten die Zahlen im Rahmen eines Vorstandsmeetings der Streckenbetreiber über die regionale Tageszeitung 'El Periodico' an die Öffentlichkeit. Die Dorna verfügt in diesem besonderen Fall über keine Kontrolle der Informationsverteilung, da sich das nahe der spanischen Stadt Alcaniz gelegene Motorland in staatlichen Händen befindet.
Motorland im staatlichen Besitz
Genau genommen ist die Motorsportanlage im Besitz dreier Partner: Der Region Aragonien, die in etwa einem US-amerikanischen Bundesstaat entspricht, sowie der Gemeinden Alcaniz und Teruel. Aufgrund der Tatsache, dass die gesamte Anlage mit staatlichen Geldern finanziert wird, besteht seitens der lokalen Politiker die Forderung, die Zahlen öffentlich darzulegen.
Zum Motorland Aragon gehören neben dem Grand-Prix-Kurs eine Kartstrecke, eine Motorcross-Piste sowie diverse andere Freizeitanlagen. Ein High-Tech-Industriepark rundet das Areal ab. Alles in allem verzeichnete die Anlage im Vorjahr dem unter 'MotoMatters.com' zitierten Zeitungsbericht zufolge einen Verlust von zwei Millionen Euro.
Dieser Verlust ist allerdings nicht auf die Rennstrecke zurückzuführen, welche die Kosten mehr als wettmacht. Vielmehr geht das Minus vordergründig auf die Kartstrecke zurück. Im Plan vorgesehene, jedoch noch nicht vergebene Grundstücke tun ein Übriges.
Ausgaben vergleichsweise niedrig
Durch den nach wie vor laufenden Bau der Motorsportanlage von internationalem Standard inmitten einer abgelegenen und unterentwickelten Region verspricht sich die Regierung mittelfristig eine Ankurbelung der Wirtschaft und nicht zuletzt eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Diese Ziele konnten dem Bericht zufolge bisher klar erreicht werden.
Interessanterweise liegt das Motorland Aragon mit seinen sechs Millionen Euro im laufenden Jahr noch unter den Ausgaben der anderen spanischen Austragungsorte. Demnach beläuft sich die Summe, die sowohl von den Verantwortlichen in Barcelona als auch in Valencia an die Dorna überwiesen wird, auf jeweils acht Millionen Euro.

