MotoGP Silverstone: Lorenzo & Marquez an der Spitze

Jorge Lorenzo und Marc Marquez sind auch in Silverstone nach dem ersten Trainingstag Kopf-an-Kopf an der Spitze - Valentino Rossi fehlt eine Sekunde

(Motorsport-Total.com) - Für den Grand Prix von Großbritannien in Silverstone bahnt sich das nächste Duell Jorge Lorenzo (Yamaha) gegen Marc Marquez (Honda) an. Vorjahressieger Marquez markierte im Vormittagstraining eine deutliche Bestzeit mit knapp vier Zehntelsekunden Vorsprung, doch die Zeiten wurden im zweiten Freien Training deutlich schneller. Lorenzo fuhr mit 2:02.338 Minuten die schnellste Runde des Tages. Marquez blieb ihm aber dicht auf die Fersen, denn seine beste Zeit war nur um 33 Tausendstelsekunden langsamer (zum Ergebnis von FP2).

Titel-Bild zur News: Marc Marquez und Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo und Marc Marquez sind auch in Silverstone die Favoriten Zoom

Das spanische Duo war in einer eigenen Liga. Die konstantesten Runden drehte einmal mehr Lorenzo, der locker unter 2:03 Minuten blieb. Im Verfolgerfeld belegten Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda) die Plätze drei und vier. Sie konnten nicht ganz das Tempo von Lorenzo/Marquez mitgehen, waren aber klar die ersten Verfolger (die Action des Tages im Live-Ticker nachlesen).

Den restlichen Fahrern fehlte rund eine Sekunde auf die Spitze. Erst als in der Schlussphase die meisten Fahrer noch eine schnelle Runde in Angriff nahmen, rückte die Zeitenliste näher zusammen. Vor allem Smith setzte sich in Szene, hatte rote Sektorzeiten und beendete den Tag als Dritter. Damit war er vor heimischer Kulisse auch der beste Brite. Sein Vertrag mit Tech 3 wurde in dieser Woche um ein Jahr verlängert.

Valentino Rossi fehlt eine Sekunde

Rückstand hatte Valentino Rossi, der in Silverstone noch nie optimal zurechtgekommen ist. Der Superstar, der punktgleich mit Teamkollege Lorenzo ist, war tendenziell um eine Sekunde langsamer als die Spitze. Am Ende belegte Rossi den zehnten Platz. Sollte es Samstagvormittag regnen, dann wäre der Superstar direkt für Q2 qualifiziert. Es war aber knapp, denn Danilo Petrucci war mit der Pramac-Ducati nur um 0,012 Sekunden langsamer als Rossi.

Auch in Silverstone mischt Ducati nicht ganz vorne mit. Andrea Iannone hat zwei GP15 mit schmälerem Kühler zur Verfügung, während Teamkollege Andrea Dovizioso ein neues und ein altes Bike an der Box stehen hat. Am Schluss packte "Dovi" den weichen Hinterreifen aus und fuhr auf den fünften Platz. Trotzdem fehlten vier Zehntel auf die Spitze. Iannone stürzte 21 Minuten vor Ablauf der Zeit in der Stowe-Kurve. Es war ein harmloser Ausrutscher, bei dem lediglich der kleine Zusatzflügel auf der rechten Seite der Verkleidung abbrach. Iannone wurde Achter.

Suzuki-Werksfahrer Aleix Espargaro nutzte am Ende ebenfalls den weicheren Hinterreifen. Damit katapultierte sich der Spanier auf den fünften Platz mit einer halben Sekunde Rückstand. Teamkollege Maverick Vinales klassierte sich als Zwölfter. Ebenfalls in den Top 10 dabei sind Pol Espargaro (Tech 3) als Siebter und Scott Redding (Marc-VDS-Honda) als Neunter. Redding ist in Silverstone ein heißes Thema im Fahrerlager, denn auch Ducati hat bereits signalisiert, dass man vor einem Vertragsabschluss steht. Redding soll 2016 für Pramac-Ducati fahren.


MotoGP in Silverstone

Außerhalb der Top 10 stach ins Auge, dass Cal Crutchlow mitten im Feld der Open-Fahrer zu finden war. Crutchlow war sogar einen Tick langsamer als sein LCR-Teamkollege Jack Miller, der eigentlich die deutlich leistungsschwächere Open-Honda fährt. Höchstwahrscheinlich ging Crutchlow am Ende nicht mehr mit frischen Reifen auf Zeitenjagd. Als derzeit 15. muss er morgen Vormittag mindestens vier Zehntelsekunden finden, um es in die Top 10 zu schaffen.

Viel Arbeit gab es in der Aprilia-Box. Alvaro Bautista steht ein Motorrad mit neuem Rahmen und eines mit altem Rahmen zur Verfügung. Bei Stefan Bradl waren beide RS-GP auf dem alten Stand, dafür gab es eine neue Hinterradschwinge. Außerdem experimentierte der Deutsche wieder mit dem Radstand. Bautista tendierte zum neuen Rahmen, fuhr am Ende aber wieder mit der alten Version. Bradl und Bautista belegten am Ende die Plätze 20 und 21. Bradl war in seiner schnellsten Runde um eine halbe Sekunde schneller als der Spanier.