MotoGP Sachsenring 2015: Yamaha will Durststrecke beenden

Yamaha und Valentino Rossi warten in Deutschland bereits seit 2009 auf einen Sieg - Jorge Lorenzo konnte auf dem Sachsenring sogar noch nie gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Lang ist's her: 2009 feierte Valentino Rossi den bis heute letzten Yamaha-Sieg auf dem Sachsenring. Bei den vergangenen fünf Auflagen des Großen Preises von Deutschland stand am Ende immer ein Honda-Pilot ganz oben auf dem Siegertreppchen. Dieser Serie möchten Rossi und Teamkollege Jorge Lorenzo nun endlich beenden. Die Chancen stehen so gut wie lange nicht, schließlich gewannen die beiden WM-Führenden 2015 sieben der bisherigen acht Saisonrennen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Schafft Valentino Rossi es auch auf dem Sachsenring wieder auf das Podium? Zoom

Vor allem für Rossi sprechen aktuell gleich mehrere Faktoren. Zum einen führt der Italiener die WM an und stand 2015 bisher in jedem Rennen auf dem Podium. Außerdem gewann er zuletzt in Assen und hat damit auch das Momentum wieder auf seiner Seite, nachdem Lorenzo zuvor vier Rennen in Serie gewinnen konnte. "Ich bin bereit für den Sachsenring und gehe mit einer positiven Einstellung in dieses Wochenende", verrät Rossi.

Rossi rechnet mit Marquez und Lorenzo

"Es ist nicht so schlecht, nach acht Rennen zehn Punkte Vorsprung (in der WM; Anm. d. Red.) zu haben, ich bin sehr glücklich. Jetzt kommen wir nach Deutschland und es wird sehr wichtig sein, dort noch einmal zu bestätigen, wie konkurrenzfähig wir sind. Wir wissen, dass unsere Gegner hart arbeiten, um wieder vorne zu sein", so Rossi, der in Deutschland bereits sechsmal gewinnen konnte. Erstmals siegte der Italiener 1997 in der 125er-Klasse. Damals wurde noch auf dem Nürburgring gefahren.

Dazu kommen fünf weitere Siege auf dem Sachsenring, vier davon in der MotoGP. Trotzdem weiß Rossi, dass es ein hartes Stück Arbeit werden wird, wenn er am Wochenende den siebten Erfolg auf deutschem Boden einfahren will. "Marquez wird in den kommenden Rennen vermutlich an uns dran sein und wir müssen vorsichtig sein. Auf dem Sachsenring wird es mein oberstes Ziel sein, ab dem ersten Freien Training so wie in den Niederlanden zu arbeiten", so der 36-Jährige.


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Assen


"Jorge wird ganz sicher zurückschlagen, weshalb es noch wichtiger ist, an diesem Wochenende gut zu arbeiten. Nach dem Sachsenring wird es eine Pause geben und es wird wichtig sein, sich etwas auszuruhen, bevor es in die zweite Saisonhälfte geht", so Rossi, der sich in Assen zuletzt in einem spektakulären Finish gegen Marc Marquez durchsetzte. Auf so ein Drama könnte er auf dem Sachsenring wohl durchaus verzichten.

Lorenzo peilt ersten Sieg an

Teamkollege und WM-Rivale Lorenzo erklärt derweil: "In der Theorie ist der Sachsenring für uns eine schlechtere Strecke als Assen. Er hat in der Vergangenheit nie perfekt zur Yamaha gepasst, also ist es ein sehr herausfordernder Kurs. Ich habe noch nie in Deutschland gewonnen, also möchte ich unbedingt wenigstens einmal auf das oberste Treppchen. Man kann nie wissen, vielleicht passiert es in dieser Saison, denn bisher war es etwas merkwürdig."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Jorge Lorenzo

"Ich liebe Assen, aber in diesem Jahr war etwas anders und ich konnte nicht das perfekte Setup finden, um noch konkurrenzfähiger zu sein. Während des Rennens hatte ich größere Probleme als erwartet, aber wir wissen, wie wir die in Zukunft vermeiden. Der Sachsenring ist eine gute Rennstrecke mit einer schönen Atmosphäre und vielen Fans. In der Vergangenheit war ich ein paarmal nah am Sieg dran, aber ich habe es nie geschafft", so der Spanier.

Ohnehin hat Lorenzo keine sonderlich guten Erinnerungen an die Strecke. 2013 stürzte der Spanier im Training und verletzte sich erneut am gerade erst operierten Schlüsselbein. Das Rennen musste er anschließend auslassen. "In diesem Jahr ist die Performance unseres Bikes gut, also denke ich, dass wir höhere Ziele erreichen können als in den vergangenen Jahren", gibt sich der WM-Zweite allerdings trotzdem optimistisch.