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MotoGP-Qualifying Assen: Bagnaia mit Rekordrunde erneut auf Pole

Wie schon am Sachsenring fährt Francesco Bagnaia mit neuem Streckenrekord auch in Assen auf Pole - Quartararo und Martin in Reihe eins - Bradl auf Startplatz 18

(Motorsport-Total.com) - Mit einem neuen Streckenrekord hat sich Francesco Bagnaia im MotoGP-Qualifying von Assen seine vierte Poleposition in dieser Saison gesichert. Der Ducati-Pilot umrundete den TT-Kurs in 1:31.504 Minuten und verwies WM-Leader Fabio Quartararo (Yamaha) auf Platz zwei. Dritter wurde Pramac-Pilot Jorge Martin.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia stellte auf eine Runde wieder seine Stärke unter Beweis Zoom

"Für mich war es sicher die perfekte Runde. Es war richtig schwierig und ich gab alles", kommentiert Bagnaia seine Rekordpole und verrät mit Blick auf seine Rennpace für Sonntag: "Im FT4 machten wir dank meines Teams einen großen Schritt."

"Am Morgen war ich nicht besonders zufrieden. Ich hatte stärker zu kämpfen. Am Nachmittag lief es aber gut", so der Italiener. "Es ist toll, auf dieser Strecke, die nicht so gut für uns ist, die Pole zu holen. Auch unser Renntempo sieht gut aus. Ich bin happy."

KTM schafft nachträglichen Q2-Einzug

Vor Beginn des Qualifyings richtete sich der Blick gen Himmel. Denn der hatte sich bereits während des vierten Freien Trainings zugezogen. Es schien vereinzelt zu tropfen, war aber noch trocken, sodass die Fahrer für Q1 mit Slicks ausrücken konnten.

Mit dabei waren der komplette KTM-Kader, Suzuki-Pilot Joan Mir und auch Honda-Ersatzfahrer Stefan Bradl, der jedoch wenig Chancen auf einen der beiden Top-2-Plätze hatte, um nachträglich in Q2 einzuziehen. Für Enea Bastianini (Gresini-Ducati) begann die Session mit einem technischen Problem. Der Italiener sprintete zurück in die Boxengasse, wo in aller Hektik sein Zweitbike vorbereitet wurde.

Mit einer Verspätung von sechs Minuten ging Bastianini zurück auf die Strecke. Für einen der beiden Spitzenplätze reichte es für ihn am Ende aber nicht. Diese sicherten sich mit Brad Binder und Miguel Oliveira die beiden KTM-Werkspiloten.

Mehrere Fahrer unter Streckenrekord

Die zweite und entscheidende Qualifying-Session begann mit einem Streckenrekord von 1:31.708 Minuten, den Martin bereits auf seiner ersten fliegenden Runde aufstellte. Quartararo reihte sich mit nur zehn Tausendstelsekunden Rückstand zunächst dahinter ein. Er lag damit ebenfalls unter der alten Rekordmarke.

Im letzten Run fuhr Bagnaia dann noch einmal zwei Zehntelsekundn schneller als Martin und schob sich an die Spitze. Martin hatte keine Antwort, sondern stürzte in Kurve 5. Und auch die restliche Konkurrenz biss sich an Bagnaias Bestmarke die Zähne aus.

Quartararo kam aber noch bis auf 0,116 Sekunden heran und verwies Martin auf Platz drei. "Pecco fuhr richtig gut, wie immer im Qualifying. Er ist richtig beeindruckend", gibt der aktuelle WM-Leader zu. "Ich gab mein Bestes. Das Motorrad ist ähnlich wie vor einem Jahr. Ich konnte meine Rundenzeit um mehr als zwei Zehntelsekunden verbessern. Ich bin happy und unser Renntempo sieht gut aus."

Insgesamt vier Ducatis in den Top 6

Auch Martin zeigt sich zufrieden: "Es war unterm Strich ein toller Tag. Gestern hatte ich noch zu kämpfen, um mein Gefühl zu finden. Doch heute lief es richtig gut. Wir machten einige Änderungen am Motorrad, die richtig gut funktionierten. Ich freue mich, dass ich heute erneut um die Pole kämpfen konnte."

"Ich dachte, dass ich diese zwei fehlenden Zehntelsekunden noch finde, um ganz vorn zu stehen. Dann wollte ich in Kurve 5 zu viel und stürzte. Der Lenkerstummel war beinahe gebrochen, doch ich fuhr eine weitere 1:32er-Runde. Ich bin sehr zufrieden."

MotoGP-Rookie Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) reihte sich direkt hinter seinem Markenkollegen als starker Vierter ein. Aleix Espargaro (Aprilia) musste sich mit Platz fünf zufriedengeben. Er musste seinen letzten Versuch abbrechen, nachdem Jack Miller vor ihm in Kurve 5 gestürzt war. Der Ducati-Pilot belegte Rang sechs.


Fotos: MotoGP: Grand Prix der Niederlande (Assen) 2022, Qualifying


Vinales wegen Miller nur auf Platz elf

Johann Zarco (Pramac-Ducati) verpasste die erste Startreihe diesmal deutlich. Der Franzose qualifizierte sich als Siebter. Die beiden KTM-Piloten sicherten sich nach ihrem Q1-Durchmarsch die Plätze acht und zehn, getrennt von Alex Rins (Suzuki) auf neun.

Maverick Vinales (Aprilia) schaffte es als Elfter nicht unter die Top 10, was in erster Linie daran lag, dass er von einem langsam fahrenden Miller im letzten Umlauf aufgehalten wurde. Takaaki Nakagami belegte als einziger Honda-Pilot in Q2 Platz zwölf.

Luca Marini (VR46-Ducati) schaffte es zum ersten Mal seit Le Mans nicht in Q2 und beendete das Qualifying auf Startplatz 13. Mir stürzte im Verlauf von Q1 in der langsamen Kurve 5 und kam danach nicht über Platz 14 hinaus. Dahinter reihte sich das Gresini-Duo Fabio Di Giannantonio und Bastianini ein.

Andrea Dovizioso (RNF-Yamaha) fuhr auf Startplatz 17 und war damit zweitbester Yamaha-Pilot. Bradl egalisierte sein Qualifying-Ergebnis vom Sachsenring und wurde Achtzehnter, gefolgt von Remy Gardner (Tech-3-KTM) und Franco Morbidelli (Yamaha).

Die letzten vier der 24 Plätze in der Startaufstellung gingen an Alex Marquez (LCR-Honda), Lorenzo Savadori (Aprilia), Raul Fernandez (Tech-3-KTM) und Darryn Binder (RNF-Yamaha). Honda-Pilot Pol Espargaro kündigte bereits zu Beginn des Qualifying-Tages seinen Rückzug wegen anhaltender Schmerzen an.

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