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MotoGP-Piloten schauen auf Marquez

Nicky Hayden hält Marc Marquez für eine Bereicherung - Für Cal Crutchlow ist der amtierende Moto2-Champ der "wohl beste Fahrer der Welt"

(Motorsport-Total.com) - Neben Valentino Rossi war Marc Marquez beim Nachsaisontest das wohl zweitgrößte Thema. Der Spanier, der sich in beeindruckender Manier aus der Moto2 verabschiedete, übernahm Casey Stoners Honda RC213V am zweiten Testtag in Valencia, da das Wetter am Dienstag nach dem Rennen zu schlecht war. Marquez fuhr 28 Runden mit seinem neuen Arbeitsgerät und fuhr eine persönliche Bestzeit von 1:33.403 Minuten.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez sammelte in Valencia erste Erfahrungen mit der Honda RC213V Zoom

Damit fehlte ihm nur etwa eine Sekunde auf Teamkollege Dani Pedrosa, der momentan in der Form seines Lebens fährt. "Ich konnte ihn auf der Strecke nicht beobachten, bekam aber mit, dass er ziemlich schnell war. Er hat sich sehr schnell gesteigert", bemerkt der Vizeweltmeister, der sich bewusst ist, mit Marquez einen vielversprechenden Teamkollegen zu haben.

Bereicherung für die MotoGP

Auch Ducati-Neuzugang Andrea Dovizioso weiß, dass Marquez schnell sein wird. "Ich bin fünf Runden hinter ihm gefahren. Ich habe ihn eingefangen und wollte hinter ihm fahren, um zu sehen, wie er fährt", schildert der Italiener. "Nachdem Aufstieg hat man meist noch den Stil der vorangegangenen Klasse. Er fährt noch sehr rund, doch die Rundenzeit ist gut. Er hat noch Zeit, um das alles besser zu verstehen."

Nicky Hayden, "Dovis" Teamkollege, hätte auf den schnellen Spanier durchaus verzichten können und scherzt: "Ich denke, Marquez hätte noch ein Jahr in der Moto2 fahren sollen. Ich bin mir nicht sicher, was die anderen Fahrer denken. Aber ich bin der Meinung, er hätte noch mindestens ein Jahr dranhängen sollen, um noch ein paar Erfahrungen zu sammeln."

Marc Marquez

Marc Marquez gilt als das wohl größte Nachwuchstalent der letzten Jahre Zoom

"Ich habe ihn auf der Strecke nicht beobachtet. Doch seine Zeiten waren schnell", bemerkt der US-Amerikaner. "Ich denke nicht, dass man im Fahrerlager jemanden trifft, der an seinem Tempo zweifelt. Es ist klar, dass dieser Kerl schnell ist. Es wird nur eine Frage der Zeit sein. Er ist sehr entschlossen und zielsicher. Es ist gut, ihn in der MotoGP zu haben. Er tut dem Sport gut. Jeder ist gespannt, wie er sich schlagen wird. Zudem hat er einen spektakulären Fahrstil."

Crutchlow vergleicht Marquez mit Lorenzo

Tech-3-Pilot Cal Crutchlow geht noch weiter. "Marquez hat sicher das Potenzial für Siege", stellt der Brite klar und erhöht damit den Druck auf den Honda-Werkspiloten. "Ich denke, er ist im Moment wohl der beste Fahrer auf der Welt." In der Moto2-Saison 2012 konnte Marquez zwei Mal zeigen, dass er mindestens eine Klasse besser ist als der Rest. Sowohl in Japan als auch in Valencia stürmte der Spanier von ganz hinten zum Sieg.

Kann man da schon an den Titel in der MotoGP denken? "Ich denke nicht, dass er im kommenden Jahr mit Lorenzo und Pedrosa um den Titel kämpfen wird, doch er wird es ihnen schwer machen", prognostiziert Crutchlow. "Er ist besonders, daran gibt es keinen Zweifel. Jeder hat sich immer nur beschwert, dass er die anderen Fahrer vom Motorrad fährt, sie berührt, dies und das macht. Das interessiert ihn nicht. Das hat er nach einer Kurve vergessen."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow stellt Marquez ein gutes Zeugnis aus, hält ihn aber für besiegbar Zoom

"Man muss sich mal ansehen, wie oft er beinahe gestürzt ist. Und eine Runde später fährt er die schnellste Runde. Die anderen Fahrer werden nach solchen Erfahrungen langsamer und steigern sich erst wieder allmählich. Doch das ist bei ihm anders", erkennt Crutchlow. "Er erinnert mich was das Tempo angeht sehr an Lorenzo. Doch sein Stil ist anders."

"Er ist auf die MotoGP-Maschine gesprungen und hatte einen Beinahe-Highsider auf der Geraden. Doch in der nächsten Runde sah man, dass es ihn nicht beeindruckte", schildert der Tech-3-Pilot. "Es gibt aber keinen Grund, warum wir ihn nicht schlagen können. Er ist besiegbar. Jeder ist besiegbar. Doch wenn er einmal ganz oben ist, wird er dort auch bleiben."