MotoGP Katar: Qualifying abgesagt - Startaufstellung fix

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Hin und Her am Samstag in Katar: Nach starken Regenfällen war zunächst das Moto3-Qualifying nach hinten verlegt und ein Zusatztraining der MotoGP im Nassen veranschlagt worden. Da der Losail International Circuit jedoch extrem schwierige Mischbedingungen bot mit vielen trockenen Abschnitte und solchen mit stehendem Wasser, wurde das Zusatztraining wieder abgesagt.

Mehrere Sichtungen der Sicherheitskommission später stand dann fest: Am Samstag wird es kein Qualifying geben. Weder die MotoGP noch die kleinen Klassen Moto2 und Moto3 werden die Startaufstellungen für den Großen Preis von Katar in den geplanten Quali-Sessions ausfahren. Diese werden auch am Sonntagvormittag nicht nachgeholt, die Fahrer starten stattdessen in der Reihenfolge ihrer Trainingsergebnisse.

Das macht Yamaha-Pilot Maverick Vinales zum Pole-Setter vor Andrea Iannone (Suzuki) und Marc Marquez (Honda). Der Deutsche Jonas Folger wird von Position acht aus in sein erstes MotoGP-Rennen starten. In der Moto2 geht Franco Morbidelli vor Teamkollege Alex Marquez (beide Kalex) ins Rennen. Die Moto3-Klasse wird von Jorge Martin (Honda) angeführt. Philipp Öttl (KTM) startet sensationell von Position zwei.

Zu viel stehendes Wasser auf der Strecke in Katar

Bis zuletzt hatte man versucht, die an einigen Stellen über die Strecke laufenden Bäche zu beseitigen und die teils unter Wasser stehenden Auslaufzonen abzupumpen. Die Rennstrecke in Katar verfügt nicht über Drainage-Systeme wie die Strecken in Europa, da es hier durchschnittlich nur 8,8 Regentage im Jahr gibt. Noch während des Wartens auf eine Entscheidung blitzte es über Doha und begann erneut zu tröpfeln.

Die Fahrer zeigten Verständnis für die Entscheidung, am Samstag nicht mehr zu fahren. "Wenn du jetzt auf Regenreifen rausgehen würdest, würden die keine zwei Runde halten, weil es so viele trockene Abschnitte gibt", erklärt Sam Lowes (Aprilia). "Aber mit Slicks zu fahren, ist auch unmöglich, denn an vielen Stellen steht noch das Wasser und fließt einfach nicht ab. Und das wird auch in den nächsten paar Stunden nicht abtrocknen."

Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli stimmt Lowes' Einschätzung zu: "In der aktuellen Situation, in der wir nur Regen- oder Trockenreifen haben, ist es nutzlos rauszufahren. Der Regenreifen wäre nach ein paar Runden völlig hinüber, mit den Slicks wäre es sehr gefährlich, da könnten die Fahrer zu leicht stürzen. Es ist schade, aber das Wetter kann man nicht ändern." Hätten Intermediates geholfen?

Jonas Folger und Marc Marquez befürworten Absage

Michelin-Manager Nicolas Goubert glaubt nicht, dass sie einen großen Unterschied gemacht hätten. "Auch mit den Intermediates wäre es sehr schwierig geworden", hält er fest. Denn nicht nur Nässe war in Katar das Problem: "Es ist schon den ganzen Tag lang sehr windig und hat stellenweise stark geregnet, wodurch eine Menge Sand auf die Strecke gespült wurde. Es könnte also sehr rutschig sein."

MotoGP-Rookie Jonas Folger befürwortet daher die Absage: "Es gibt ziemlich viele Bäche, die über die Strecke fließen. In Kurve 3 steht das Wasser beim Anbremsen ziemlich hoch. Ich glaube, dass es momentan keine gute Idee wäre rauszufahren." Weltmeister Marc Marquez spricht zudem einen weiteren kritischen Sicherheitsaspekt an, nämlich die die großen Seen in zahlreichen Auslaufzonen entlang der Strecke.

"Dort steht zu viel Wasser, und wenn dann ein Fahrer stürzt, kann etwas passieren", warnt der Spanier. "Die Sicherheit muss an erster Stelle stehen. Die Sicherheitskommission und Rennleitung machen einen guten Job, und wenn sie sagen, dass es zu gefährlich ist, dann müssen wir warten." Und zwar bis Sonntag. Dann sollen laut neuem Zeitplan um 14:20 Uhr MEZ die Warm-ups beginnen.