MotoGP in Mugello: Bridgestones rätselt über Grip am Renntag

Qualifying-Rekord gebrochen, doch Rundenrekord am Renntag verpasst: Das MotoGP-Rennen in Mugello sorgt bei Bridgestone für einige Fragezeichen

(Motorsport-Total.com) - Bridgestone blickt zufrieden auf den Grand Prix von Italien in Mugello zurück. Der japanische Reifenhersteller hatte für das sechste Rennen der MotoGP-Saison 2015 für vorne und hinten die Reifenmischungen Weich, Medium und Hart geliefert, wobei den Werksfahrern von Honda und Yamaha nur die beiden härteren, allen anderen Piloten nur die beiden weicheren Mischungen zur Verfügung standen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo fuhr im Qualifying eine neue Rekordrunde Zoom

Diese Wahl kam bei den Fahrern zur Zufriedenheit von Chefingenieur Masao Azuma gut an. "Im Rennen wurden vier der sechs Slickmischungen verwendet, die wir nach Mugello gebracht hatten. Das zeigt, dass es für die Fahrer auf dieser technisch anspruchsvollen Strecke genügen Auswahlmöglichkeiten gab", sagt der Japaner.

Freuen durfte sich Bridgestone über einen neuen Qualifying-Rekord, denn in 1:46.489 Minuten umrundete Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo die Rennstrecke in der Toskana am Samstag so schnell wie nie ein MotoGP-Pilot zuvor. "Und obwohl die Strecke am Sonntag anscheinend etwas weniger Grip als am Freitag und Samstag hatte, haben wir den Rundenrekord nur knapp verpasst", so Azuma.

Warum die Rundenzeiten am Sonntag im Verhältnis zu Samstag etwas langsamer waren, darauf hat Bridgestone bis jetzt noch keine überzeugende Antwort gefunden. "Vielleicht geben die Fahrer in den ersten Runden mit viel Benzin an Bord 100 Prozent, was den Vorderreifen sehr belastet und dann zu Untersteuern führen kann", rätselt Azuma. "Außerdem legen die Moto2 und Moto3 eine Menge Gummi auf den Asphalt." Und dieser Dunlop-Gummi verträgt sich anschließend möglicherweise nicht mit dem der Bridgestone-Reifen.


Fotostrecke: GP Mugello, Highlights 2015

Über die Anforderungen der Strecke sagt Azuma: "In Mugello gibt es einige sehr harte Bremszonen, vor allem vor Kurve 1. Darüber hinaus gibt es schnelle Kurven und viele Richtungswechsel. In den Bremszonen ist der harte Vorderradreifen wegen seiner zusätzlichen Stabilität eine gute Option. In den Kurven biete der Medium-Slick allerdings besseren Grip."

"Am Sonntag haben sich die Fahrer je nach Fahrstil und Abstimmung des Motorrads für den jeweils besseren Reifen entschieden. Da in den Top 5 beide Vorderradreifen vertreten waren, hat unser Auswahl den Anforderungen von Mugello entsprochen", stellt Azuma zufrieden fest. Allerdings hatte sich nur der fünftplatzierte Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) für den harten Vorderradreifen entschieden, die meisten Fahrer wählten hingegen den Medium-Reifen.