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MotoGP-Fahrer über E-Sports: Das sind echte Rennen

Seit der Erfolgstour des E-Sports streiten sich die Geister, ob Sim-Racer nur spielen oder echte Rennen fahren - Die MotoGP-Stars haben eine klare Meinung

(Motorsport-Total.com) - Es ist nicht möglich, ohne langes Training einfach in eine professionelle Sim-Racing-Meisterschaft einzusteigen und mitzufahren. Es benötigt viele Fähigkeiten, viel Erfahrung und eine Menge Track-Time, um in der virtuellen Welt bestehen zu können. Doch treten die Sim-Racer in echten Rennen gegeneinander an oder spielen sie einfach nur einen Computerspiel? Die MotoGP-Stars bewerten die neue Art des Racings.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Valentino Rossi

Die MotoGP-Stars sind von den Sim-Racern beeindruckt Zoom

Marc Marquez hat selbst ein Rennen der offiziellen MotoGP-E-Sports-Meisterschaft kommentiert. Er sagt: "Es hat sich angefühlt, als wäre es ein echtes Rennen. Für die Teilnehmer war es auch ein echtes Rennen, denn der Druck war da."

Nicht nur die mentale Belastung, sondern auch die Fähigkeiten der Fahrer haben den MotoGP-Champion beeindruckt: "Ich spiele zwischendurch auch gerne an der Playstation, aber was sie da gemacht haben, war unglaublich. Sie waren so präzise und haben die Motorräder perfekt abgestimmt. Das ganze nimmt Fahrt auf und wird immer größer, weshalb es in Zukunft wichtig sein wird."

Petrucci erstaunt über Präzision

Danilo Petrucci blickt von seiner eigenen Liebe zu Videospielen auf die Sim-Racer, die sich von Jahr zu Jahr immer professioneller aufstellen: "Wenn du mit einem Freund Videospiele spielst, dann lacht man und hat einfach Spaß. In den virtuellen Rennen sind sie aber genau wie wir um den Sieg gefahren. Da gab es keine Scherze!"

Deshalb stellt Petrucci klar: "Spielen ist deshalb auch nicht der richtige Begriff, sie sind Rennen gefahren. Es war verrückt, weil ich dachte, dass ich das gut kann, auch wenn ich nicht viel spiele. Ich kenne die ganzen Kurven auf den Strecken. Sie waren aber einige Sekunden schneller als ich und sehr präzise. Ich finde es gut!"


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Valentino Rossi gehört zum älteren Semester in der MotoGP und ist nicht wie viele seiner Konkurrenten mit Simulation und Online-Rennen groß geworden. Er scherzt: "Ich bin mit Videospielen aufgewachsen. Erst hatte ich ein Commodore, dann den Amiga mit den Disketten. Dann habe ich eine Konsole gehabt, wo das Modul oben reingesteckt werden musste."

Rossi hat den Boom nicht erwartet

Rossi gibt aber noch eine ernst gemeinte Einschätzung zum Sim-Racing ab: "Es gibt echte Meisterschaften und das haben wir vor fünf oder sechs Jahren nicht erwartet. Sie sind schnell und präzise. Sie trainieren viel und stecken viel Zeit da rein. Es ist natürlich auch viel sicherer."

In vielen Meisterschaften werden mittlerweile viele tausende Euros an Preisgeld verteilt und es winken auch Tests in echten Autos oder auf echten Bikes. Der ein oder andere hat schon den Sprung in den realen Motorsport gemacht. Eine dieser Erfolgsgeschichten ist William Byron, der es bis in ein Top-Team in der amerikanischen NASCAR-Serie geschafft hat.

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