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MotoGP 2020: Ducati enthüllt die neue Desmosedici von Dovizioso und Petrucci

Startschuss für die MotoGP-Saison 2020: Ducati hat seine neue Desmosedici GP20 in Bologna vorgestellt - Erste Stimmen von Dovizioso, Petrucci und den Ducati-Bossen

(Motorsport-Total.com) - Als erster Hersteller hat Ducati am Donnerstag in Bologna sein Motorrad für die MotoGP-Saison 2020 enthüllt. Im Palazzo Re Enzo, nur wenige Kilometer vom Werk in Borgo Panigale entfernt, ließ die diesjährige Desmosedici GP ihre Hüllen fallen. Mit ihr wollen Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci wieder um Siege kämpfen.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci

Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci mit der neuen Ducati Desmosedici GP20 Zoom

Rein optisch bleibt die GP20 dem Farbschema des Vorgängers treu, nur dass etwas mehr Schwarz hinzugekommen ist. Das "Mission Winnow"-Branding von Titelsponsor Philip Morris ist wieder prominent platziert, nachdem der Schriftzug in der zweiten Saisonhälfte des Vorjahres von den Maschinen verschwunden war.

In einer Pressekonferenz vor der eigentlichen Enthüllung standen sowohl die beiden Fahrer als auch Ducati-CEO Claudio Domenicali sowie Gigi Dall'Igna, Generaldirektor von Ducati Corse, den anwesenden Journalisten Rede und Antwort.

Ducati-CEO Domenicali würdigt bisher Erreichtes

Domenicali betont: "Wir sind sehr stolz auf das, was wir bisher erreicht haben. Denn wir sind nicht nur der einzige italienische, sondern auch europäische Hersteller, der Rennen in der MotoGP gewonnen hat, seit die Meisterschaft 2002 begann. Das spricht für die Kompetenz, mit der alle in Borgo Panigale daran arbeiten, gute Ergebnisse zu erzielen."

"Als wir 2003 in die Meisterschaft kamen, standen wir bereits im ersten Rennen auf dem Podium. Im dritten Rennen schafften wir es auf die Pole-Position. Das sechste Rennen gewannen wir dann. Das war eine fantastische Leistung", erinnert er sich.

Seitdem konnte Ducati in der Königsklasse 49 Siege, 41 zweite und 61 dritte Plätze erzielen, gewann einmal den Konstrukteurs- und einmal den Fahrertitel. Dieser liegt allerdings schon viele Jahre zurück: Casey Stoner ist mit seinem Titeltriumph 2007 bis heute der einzige und letzte MotoGP-Weltmeister auf einer Ducati.


MotoGP 2020: So sieht Ducatis neue Desmosedici aus

Dovizioso erwartet 2020 noch stärkere Gegner

Zwar wurde Dovizioso 2019 erneut Vize-Weltmeister, für den ganz großen Coup reichte es aber wieder nicht. "Wir haben zum dritten Mal in Folge den zweiten Platz hinter Marc Marquez erreicht, einem Fahrer, der im vergangenen Jahr sicherlich den Unterschied ausmachte, aber wir haben auch unser Potenzial gut verwaltet", urteilt er.

"Jedes Jahr hat seine eigene Geschichte, und es ist nicht leicht vorauszusagen, was im Jahr 2020 geschehen wird. Unser Ziel ist klar: Wir wollen wieder um den Titel kämpfen. Sowohl Ducati als auch ich arbeiten hart daran. Im Vergleich zum letzten Jahr erwarte ich, dass wir mehr Konkurrenten haben werden, aber wir sind auch selbst gewachsen."

Ähnlich äußert sich Teamkollege Petrucci: "Ich weiß, dass unsere Rivalen in diesem Jahr wieder stärker sein werden, aber das zählt auch für mich. Ich habe mich in jeder Saison verbessert und bin gewachsen, und dieses Jahr möchte ich meine Ergebnisse bestätigen und im Vergleich zum letzten Jahr weitere Schritte nach vorne machen."


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Dall'Igna: "Ich denke, wir haben eine gute Basis"

Damit das gelingt, lief die Entwicklung im Ducati-Werk auf Hochtouren - und ist längst nicht abgeschlossen. Zwar sagt Dall'Igna: "Ich denke, wir haben eine gute Basis, um in die neue Saison zu starten. Doch etwas Arbeit liegt noch vor uns."

Damit spricht er die anstehenden Tests in Sepang und Losail an, wo Chassis und Motor weiter evaluiert werden sollen. "Was die Fahrbarkeit betrifft, waren wir damit zufrieden", verrät Dall'Igna. "Alle Fahrer gaben uns mehr oder weniger dasselbe Feedback. Den letzten Haltbarkeitstest auf dem Prüfstand haben wir gerade erst beendet."

Beim nächsten Test werde es ein weiteres Update geben, um mehr PS zu generieren, ohne an Fahrbarkeit einzubüßen. Die neue Aero-Verkleidung sei hingegen erst für den Test in Katar eingeplant oder vielleicht den letzten Tag in Sepang. Den Unterschied zu 2019 bezeichnet der Italiener ohnehin als "nicht groß".

Ducati

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"Die Regeln schränken unsere Fantasie da sehr ein. Insofern ist es schwierig, in diesem Punkt mehr herauszuholen. Die neue Verkleidung ist also eine Evolution der letzten Version", erklärt Dall'Igna, der die Regeln für gewöhnlich gerne ausreizt.

Dass Ducati bei den Fahrern in diesem Jahr auf Kontinuität setzt, bewertet er als positiv. "Ganz ehrlich gesprochen bin ich sehr froh darüber. Im vergangenen Jahr war der erste Teil der Saison für uns wirklich gut. Und ich denke, wir haben das Potenzial, uns noch zu steigern. Das Ziel ist dasselbe wie in den letzten beiden Jahren."

Und das lautet: Um den Titel kämpfen und ihn, wenn möglich, auch gewinnen. "Das wird nicht einfach, denn es gibt viele Fahrer, die vorne mitmischen können. Unser ärgster Konkurrent werden Marquez und Honda sein. Aber im letzten Teil der vergangenen Saison haben sich auch andere Fahrer gesteigert", weiß Dall'Igna.