Michelin: MotoGP-Fahrer loben Regenreifen

Die Regenreifen von Michelin kommen bei den MotoGP-Fahrern gut an - Schwierig ist dafür der Einsatz des Intermediate bei wechselnden Streckenverhältnissen

(Motorsport-Total.com) - Phillip Island ist aus Reifensicht die wohl anspruchsvollste Rennstrecke im MotoGP-Kalender. Deshalb wollte Michelin einen Wintertest in Australien durchführen, um im Falle von Problemen bis zum Rennen im Oktober reagieren zu können. Da der Kurs aus mehr Links- als Rechtskurven besteht, und das Tempo sehr hoch ist, wird die linke Seite des Hinterreifens extrem heiß. Alleine in der Zielkurve befinden sich die Fahrer zehn Sekunden lang in Schräglage. Dafür muss die Konstruktion hart und hitzebeständig sein.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Die meisten Fahrer nutzten die nasse Strecke für einen Test der Regenreifen Zoom

Auf der anderen Seite muss sich die rechte Flanke des Hinterreifens für die wenigen Rechtskurven rasch erwärmen können, um den nötigen Grip aufzubauen. "Wir haben hier zwei unterschiedliche Hinterreifen, die speziell für Phillip Island gebaut worden sind", sagt Michelins Technikdirektor Nicolas Goubert bei 'MotoGP.com'. Allerdings konnte am Mittwoch wegen mehrere Regenschauer kaum mit Slicks gefahren werden.

Die meisten Fahrer nutzten die Gelegenheit, um sich auf die Regenreifen einzuschießen. Nur wenige waren bisher damit unterwegs. "Der Unterschied zwischen Michelin und Bridgestone ist recht klein", vergleicht Valentino Rossi die beiden profilierten Reifen. "Im Trockenen ist der Unterschied größer. Es war interessant, die Regenreifen auszuprobieren." Stürze gab es am Mittwoch im Regen nicht.

Der Charakter der Regenreifen soll jenen der Slicks ähneln, wie Marc Marquez meint: "Der Regenreifen fühlt sich auf dieser Strecke richtig gut an. Der Charakter ist ähnlich wie bei den Slicks. Es gibt sehr viel Grip am Hinterreifen. Auch der Vorderreifen war stabil. Es scheint, dass man im Vergleich zu Bridgestone etwas weniger hart bremsen muss. Mit diesem Hinterreifen ist der Grip sehr gut."

Nicht ganz dieser Meinung ist Cal Crutchlow. Der Brite konnte mit den Reifen das Limit nicht optimal fühlen. "Ich war angenehm überrascht wie viel Grip sie bieten, aber es gab keine Vorwarnungen. Wenn sich der Reifen bewegt, dann macht er das sehr plötzlich. Der Bridgestone fühlte sich anders an, weil man damit mehr sliden konnte. Man konnte ihn auch besser spüren. Der Michelin ist anders."

Marc Marquez probiert Intermediate

Komplett neu ist der Intermediate-Reifen, denn Bridgestone stellte keinen Reifen für gemischte Verhältnisse zur Verfügung. Bereits beim Test in Brünn im vergangenen August drehten einige Fahrer ein paar Runden damit. Einige Fahrer probierten den Intermediate am Mittwoch aus, darunter war auch Marquez: "Ich bin einige Runden damit gefahren. Es ist aber sehr schwierig zu beurteilen, wann man ihn verwenden kann. Schade, es war aber sehr schwierig Daten zu sammeln, denn das Wetter hat sich ständig verändert."

Zurück zu den Slicks: Michelin brachte vier verschiedene Vorderreifen mit zwei unterschiedlichen Konstruktionen nach Phillip Island. Dabei ist auch die neue Konstruktion, von der die meisten Fahrer in Sepang begeistert waren. Es handelt sich um symmetrische Reifen. Bridgestone hatte im vergangenen Oktober einen asymmetrischen Vorderreifen im Gepäck. Jorge Lorenzo fuhr am Mittwoch zwei Runden mit Slicks, hatte aber ein "sehr merkwürdiges" Gefühl. Die Teams hoffen, dass am Donnerstag bei trockenem Wetter getestet werden kann.