Martin und Bagnaia auf sieben und acht: Warum am Freitag nicht mehr ging
Die WM-Rivalen trennten am Freitag in Katar auf den Plätzen sieben und acht nur Tausendstel - Während Martin über die Reifen klagte, war Bagnaia sehr zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Für die beiden WM-Rivalen Francesco Bagnaia und Jorge Martin reichte es am MotoGP-Trainingsfreitag in Katar nur für die Plätze sieben und acht. Dabei schien vor allem Martin mit seinem Bike zu hadern, schüttelte während der Fahrt öfters den Kopf und sah in seiner Box sichtlich frustriert aus.

© Motorsport Images
Jorge Martin und Francesco Bagnaia resümierten ihren Freitag sehr unterschiedlich Zoom
Am Vormittag noch Spitzenreiter, wirkte der Pramac-Pilot insbesondere in seinen ersten beiden Runs unter Flutlicht verloren. Er bog nach nur jeweils vier Runden wieder an die Box ab und lag abgeschlagen auf dem letzten Platz.
"Ich hatte einige Probleme mit dem Satz Medium-Reifen, den ich am Morgen benutzt hatte, denn ich lag vier Sekunden hinter der Spitze. Irgendetwas stimmte mit diesen Reifen nicht", erklärt Martin seinen anfänglichen Rückstand.
Am Ende konnte sich Martin mit anderen Reifen dann aber deutlich steigern und schaffte den direkten Q2-Einzug mit 0,352 Sekunden Rückstand auf die Spitze.
Martin: Auf eine reife Art und Weise reagiert
"In meinen letzten beiden Runs war ich wieder schnell. Aber es von 1:56 auf 1:53 zu schaffen, war ziemlich kompliziert. Ich hatte keine Referenz, keine Linien. Es war mental herausfordernd, das Limit zu finden", betont Martin. "Und es gibt mir Selbstvertrauen, dass ich es auf eine reife Art und Weise geschafft habe."
Denn der Spanier räumt ein: "In dieser Situation war es schwierig, ruhig zu bleiben, weil ich so langsam war. Irgendwann sagte ich zu meinem Techniker, dass ich nicht mehr auf die Strecke gehen würde, wenn wir nicht einen neuen Reifen aufziehen. Es war völlig sinnlos, ich wäre gestürzt und hätte mich verletzt."
Das passierte zwar zum Glück nicht. Dennoch verlor Martin aufgrund der Reifenproblematik wertvolle Zeit, um Daten zusammen. "Ich habe das komplette Training verloren", sagt er. "Für morgen haben wir also nicht viele Informationen."
"Zwischenzeitlich probierte ich den harten Hinterreifen. Er funktionierte besser als der gebrauchte Medium, also vielleicht ist er eine Option. Ich weiß es noch nicht."
"Diesmal werden mir die Informationen der anderen Ducati-Fahrer sehr helfen, denn sie haben alle verschiedene Reifen ausprobiert. Also mal sehen, wofür wir uns morgen im Sprintrennen entscheiden werden", blickt der Pramac-Fahrer voraus.
Nur Tausendstel zwischen Martin und Bagnaia
Dann geht es ihn für vor allem darum, vor Bagnaia zu landen, auf den er in der WM aktuell 14 Punkte Rückstand hat. Den Freitag beendete der amtierende Weltmeister eine Position hinter Martin auf Rang acht. Nur sieben Tausendstel trennten die beiden.
Dabei hätte es für Bagnaia durchaus weiter nach vorn gehen können. Doch späte gelbe Flaggen und eine andere Reifenstrategie verhinderten das. Mit der Arbeit an seiner Ducati am ersten Trainingstag in Katar war der Italiener aber zufrieden.
"Wir haben schon gestern sehr gut gearbeitet, als wir entschieden, mit welchem Motorrad wir heute starten, und das Motorrad funktionierte so, wie ich es erwartet hatte. Wir werden bis morgen nichts mehr anfassen, denn ich mag das Motorrad und es funktioniert so, wie es sollte", bekräftigt der WM-Leader.
"Am Nachmittag mussten wir Vorderreifen verwenden, die nicht die richtigen waren, aber wir wollten sie alle ausprobieren", fährt er fort und ist zuversichtlich, dass mit den gesammelten Informationen "am Samstag alles gut laufen wird".
Tag- und Nachttraining macht Reifenwahl knifflig
Dann stehen tagsüber das Qualifying und der Sprint unter Flutlicht an. Bagnaia weiß: "Es ist sehr schwierig, die richtige Mischung für jeden Moment zu wählen. Aber in der ersten Session fühlte ich mich mit dem harten Vorderreifen sehr gut."
"In der Nacht ist es allerdings sehr kühl, sodass die Asphalttemperatur sehr niedrig sein kann und der harte Reifen an seine Grenzen kommt. Das Problem ist, dass die beiden anderen Reifen nur sehr kurz halten, sollte sich der Grip auf der Strecke nicht verbessern. Es ist also für alle eine kleine Unbekannte", so der Italiener.
Angesprochen auf Martins Reifenproblem, sagt Bagnaia: "Es ist mir auch schon passiert. Ich glaube, das letzte Mal war es in Thailand, dass der erste Reifen, den ich aufgezogen habe, nicht ganz funktioniert hat. So etwas kann passieren."
"Aber man muss weiter arbeiten in dem Wissen, dass man immer eine Lösung finden kann. Ich glaube nicht, dass es ein Problem für ihn ist, denn am Ende hatte er eine gute Runde mit dem zweiten Reifen. Er ist dnicht so explosiv wie bei anderen Gelegenheiten, aber er ist in Q2, und das ist das Ziel von uns allen."



Neueste Kommentare