Marc Marquez gibt zu: "Kann maximal für fünf Runden attackieren"

Laut Marc Marquez ist die Honda RC213V ein kompliziertes Bike, aber immer noch ein Siegermotorrad - Physisch kann er noch nicht so fahren wie vor seiner Verletzung

(Motorsport-Total.com) - Honda erlebt die längste sieglose Serie, seit man im Jahr 1982 in die Königsklasse der Motorrad-WM zurückgekehrt ist. 20 Grands Prix dauert diese Durststrecke nun schon an. Zuletzt in Mugello schaffte es kein Honda-Fahrer in die Top 11. Auch das ist auf diesem Traditionskurs zum ersten Mal seit 1982 passiert.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Körperlich kann Marc Marquez noch nicht ans Limit gehen Zoom

Nach den ersten sechs Rennen 2021 ist Honda in der Herstellerwertung auf dem fünften Rang - nur drei Punkte vor Aprilia. Marc Marquez hat seit seinem Comeback einen siebten und einen neunten Platz erobert. Zuletzt schied er zweimal durch Sturz aus.

"Die Honda war in den vergangenen Jahren ein schwieriges Motorrad, aber ein Siegermotorrad", sagt Marquez in seiner Analyse der Gesamtsituation. "Ich denke, das Motorrad ist mehr oder weniger auf dem gleichen Level."

"Es ist ein schwieriges Motorrad, es gibt Schwachpunkte, aber ich glaube, dass Potenzial vorhanden ist", zeigt sich der sechsmalige MotoGP-Weltmeister zuversichtlich. "Honda arbeitet sehr hart, damit es für alle Fahrer ein besseres und einfacheres Motorrad wird."

Man muss in allen Aspekten bei 100 Prozent sein

"Wenn man körperlich Probleme hat, dann beeinflusst das die Performance und die Rundenzeit. Ich glaube, wenn man fit ist und zu 100 Prozent konzentriert ist, dann kann man mit diesem Motorrad immer noch Rennen gewinnen", glaubt Marquez. Dazu ist er derzeit nicht in der Lage.

"Mit einem Straßenmotorrad kann ich viele Runden fahren, aber mit dem MotoGP-Motorrad sind nicht mehr als fünf Runden mit einem aggressiven Stil möglich. Das war mein Fahrstil." Dafür fehlt dem Spanier weiterhin die Kraft im rechten Arm.

Marc Marquez

Marc Marquez glaubt, dass die Honda zwar kompliziert ist, aber großes Potenzial hat Zoom

"Am meisten hat mich überrascht, wie anstrengend ein MotoGP-Bike ist. Wenn man längere Zeit daheim war, dann vergisst man diesen körperlichen Aspekt. Man kann sich im Fitnessraum bereit fühlen, aber auf dem MotoGP-Bike wirken solche Kräfte, die man nicht trainieren kann."

"Es ist ein Unterschied, ob ich frisch oder müde fahre. Früher hat man das nicht so gespürt. Jetzt fahre ich im Laufe eines Wochenendes von einem auf den anderen Tag anders. Das Motorrad ist gleich, aber mein Gefühl ändert sich."

"Vielleicht kompensiere ich mit dem linken Arm, was rechts fehlt. Dann habe ich kein gutes Gefühl in Rechtskurven. Alle diese Dinge muss man verstehen und akzeptieren. Man muss auch akzeptieren, dass die anderen Fahrer jetzt schneller sind als ich."

Alle Honda-Fahrer sehen die gleichen Schwächen der RC213V

Marquez bewertet die restliche Saison als Fortsetzung seiner Rehabilitation, denn die Belastungen auf dem Motorrad sind auch ein Weg, den Körper und die Muskeln zu trainieren. Deshalb hat er sich doch nicht dazu entschieden, wieder eine Pause einzulegen.

"Ich brauche Kilometer. Das Motorrad verändern wir kaum. Wenn ich viel fahre, verbessere ich mich Zehntel um Zehntel. Diesen Prozess muss ich durchmachen, wenn ich das große Ziel erreichen will. Und das lautet, auf das Level wie früher zurückzukehren."

Gleichzeitig arbeiten die Honda-Ingenieure mit Hochdruck daran, das Motorrad zu verbessern, damit auch Pol Espargaro, Takaaki Nakagami und Alex Marquez einfacher in die Top 10 kommen und auf allen Strecken konkurrenzfähig sind.

Pol Espargaro, Marc Marquez

Seit 20 Rennen hat Honda nicht mehr gewonnen Zoom

"Natürlich verlange ich von Honda seit Jahren ein für alle Fahrstile freundlicheres Motorrad", sagt Marquez. "Meine Aussagen sind im Vergleich zu Jorge, Cal, Nakagami und den aktuellen Honda-Fahrern gleich. Wir zeigen auf den gleichen Bereich. Honda arbeitet sehr hart, sie probieren alles."

"Es ist ein kritisches Motorrad, aber wenn man seinen Weg findet, dann kann man gewinnen. 2019 bin ich im Training 20 Mal gestürzt. Es ist schwierig, das Limit zu finden. Alle Honda-Fahrer haben in diesem Jahr Mühe, aber wir arbeiten gemeinsam. Wir sind ein Team und sitzen im gleichen Boot."

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