Lorenzo rätselt über die Reifen: "Ist mir noch nie passiert"

Jorge Lorenzo muss sich in Indianapolis mit Platz drei begnügen - Nachlassender Grip am Hinterrad stellt den Yamaha-Piloten vor ein Rätsel

(Motorsport-Total.com) - Von Startplatz zwei griff sich Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo in Indianapolis auf den ersten Metern die Führung und verteidigte diese gegen das Honda-Duo Dani Pedrosa und Marc Marquez bis Rennmitte. Dann aber musste der amtierende Weltmeister zunächst Marquez in Kurve zwei und zwei Runden vor Schluss Pedrosa auf der Start/Ziel-Geraden den Vortritt lassen. Mit Platz drei zeigt sich der Titelverteidiger nicht ganz zufrieden.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo kämpfte mit mangelndem Grip am Hinterrad: Platz drei eine Enttäuschung Zoom

"Ich glaube, wir haben unsere Karten so ausgespielt, wie es ging. Doch unterm Strich war es nicht ganz so toll", meint Lorenzo und schildert das 27-Runden-Rennen aus seiner Sicht: "Mein Start war gut und ich war überrascht, konstant schnelle Runden fahren zu können. Dann aber wurde Marquez immer schneller. Gleichzeitig ließ mein Hinterreifen nach und es fiel mir schwer, ein vernünftiges Tempo zu halten."

"Mit Platz zwei relativ dicht hinter Marc wäre ich zufrieden gewesen", sagt der Yamaha-Pilot. Doch so kam es nicht. Zwei Runden vor Schluss schob sich auf Dani Pedrosa auf der zweiten Werks-Honda noch an Lorenzo vorbei und verdrängte diesen auf Platz drei. "Mir ist es in meiner gesamten MotoGP-Karriere noch nie passiert, dass der Hinterreifen so schnell so stark nachlässt. Doch diesmal ist es genau so passiert", rätselt Lorenzo.

"Ich konnte Platz zwei nicht verteidigen und konzentrierte mich am Schluss nur noch darauf, nicht zu stürzen", so der Yamaha-Pilot enttäuscht. Zu seiner großen Überraschung "ließ der Grip vor allem auf der rechten Seite des Reifens nach". Nach den Trainingssitzungen hatte Lorenzo noch damit gerechnet, dass es wenn, dann an der linken Flanke zu Problemen kommen könnte.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Indianapolis


Abgesehen davon kämpfte Lorenzo in Indianapolis genau wie Pedrosa mit den Nachwirkungen seines Schlüsselbeinbruchs. "Beim Bremsen und beim Richtungswechsel habe ich noch leichte Schmerzen. Doch es ist nicht nur die Verletzung allein, die es schwierig macht, sondern auch die Tatsache, dass ich in den vergangen Tagen nicht richtig trainieren konnte", schildert der amtierende Weltmeister.

Als Grund für Platz drei will er das körperliche Handicap aber nicht gelten lassen und unterstreicht erneut, dass er mehr mit den Bridgestone-Pneus zu kämpfen hatte. "Als die Reifen zu Beginn des Rennens gut hafteten, war ich gut unterwegs", betont Lorenzo.

Bei den kommenden Rennen will der Yamaha-Pilot verlorengegangenen Boden gutmachen. "Die Strecken in Brünn und Silverstone kommen uns normalerweise entgegen. In der Theorie müsste es dort besser für uns laufen, doch man weiß im Rennsport nie, was passiert. Wir müssen abwarten", sagt Lorenzo und hofft inständig, dass Yamaha das vor wenigen Tagen in Brünn getestete Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung dort auch am Rennwochenende einsetzt.