Lorenzo & Rossi hoffen auf besseres Getriebe

Die Yamaha-Werkspiloten drängen auf die Entwicklung eines Getriebes, das ohne Zugkraftunterbrechung funktioniert

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn die beiden Yamaha-Werkspiloten beim Sepang-Test bisher auf Augenhöhe zu ihren unmittelbaren Kontrahenten - den Honda-Werkspiloten - waren, wirkten beide nicht 100 Prozent zufrieden. Vor allem von den neuen Teilen versprach sich vor allem Weltmeister Jorge Lorenzo mehr. Bisher ist der Unterschied der 2013er-Yamaha zur Vorgänger-M1 relativ gering.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi sieht im Getriebe den wohl größten Nachteil der Yamaha M1 Zoom

Ex-Ducati-Werkspilot Valentino Rossi fiel im Vergleich zu seinem ehemaligen Arbeitsgerät vor allem eins auf: Das Fehlen eines Getrieben, das ohne Zugkraftunterbrechung funktioniert. "Die Beschleunigung ist der entscheidende Bereich, weil es scheint, als ob die M1 bis zu dem Punkt, an dem man beschleunigt, sehr gut ist. Doch wenn wir zu viel Leistung abrufen, pumpt das Motorrad, macht Wheelies und wirkt überfordert", analysiert der neunmalige Weltmeister gegenüber 'Motor Cycle News'.

Neben Ducati ist vor allem Honda führend, was die Getriebeentwicklung angeht. "Als ich im vergangenen Jahr der Honda und der Yamaha mit der Ducati hinterher fuhr, wirkte der Unterschied in der Beschleunigung ziemlich groß. Es scheint, als ob Honda mehr Pferdestärken auf die Straße bringen kann - nicht weil sie mehr Leistung haben, sondern weil sie mehr Pferdestärken nutzen können als wir", bestätigt Rossi. "Sie hat mehr mechanischen Grip."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo lag am Dienstag und am Mittwoch nur knapp hinter Dani Pedrosa Zoom

"Ein Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung könnte einen Unterschied ausmachen", bemerkt "Vale", der Yamaha dazu drängen möchte, ebenfalls solch ein Getriebe für die M1 zu bauen. "Ein Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung ist sehr gut und sicher ein Vorteil. Ich mache bei Yamaha Druck für solch ein Getriebe. Wir wissen aber nicht, ob wir es bekommen oder nicht. Wir hoffen es."

"Wir haben immer noch diese Bewegungen beim Beschleunigen, dieses Pumpen - das haben wir immer noch nicht gelöst", kritisiert auch Lorenzo, der sichtlich enttäuscht von den Entwicklungen für 2013 war. "Ja, natürlich ist es besser, dieses Getriebe zu haben, als es nicht zu haben. Es macht bei der Beschleunigung aus langgezogenen Kurven, bei Vollgas und beim Hochschalten einen Unterschied aus."

"Momentan haben wir dieses Getriebe nicht. Zudem wissen wir nicht, ob diese Getriebe in ein oder zwei Jahren verboten werden. Ich weiß es nicht. Zum Glück haben wir einige andere Stärken, wie beim Anbremsen schneller Kurven", schildert der Spanier. "Doch für den Teil, wo wir das Motorrad wieder aufrichten, sind Verbesserungen nötig."