• 27.07.2010 15:00

  • von Britta Weddige

Laguna Seca, das Titelorakel

Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Wer in Laguna Seca gewinnt, wird meistens auch Weltmeister - Einzigartiges Layout verlangt höchstes fahrerisches Können

(Motorsport-Total.com) - Was für die Deutschen ihr Krakenorakel Paul, ist für die MotoGP das Rennen in Laguna Seca. Nach dessen Ausgang kann man mit großer Sicherheit voraussagen, wer in der aktuellen Saison Weltmeister wird. Wer in Kalifornien gewinnt, holt auch den Titel. Zumindest war das in den vergangenen vier Jahren dreimal der Fall. 2006 siegte dort Nicky Hayden, 2007 Casey Stoner und 2008 Valentino Rossi. Nur 2009 gewann mit Dani Pedrosa ein Pilot, der später nicht auch Champion wurde.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Ist Jorge Lorenzo der nächste Laguna-Sieger, der Weltmeister wird?

Der dreimalige Weltmeister Wayne Rainey ist davon überzeugt, dass die Serie in diesem Jahr fortgesetzt wird. Das ist nicht gerade ein gewagter Tipp, schließlich führt der aktuelle Laguna-Sieger Jorge Lorenzo (Yamaha) die Gesamtwertung mit dem komfortablem Vorsprung von 72 Punkten auf Honda-Pilot Pedrosa an. Doch Rainey wagt seine Prognose nicht aufgrund der aktuellen Tabellensituation, sondern er begründet sie mit der einzigartigen Charakteristik von Laguna Seca.#w1#

Denn die kalifornische Rennstrecke fordert den Piloten alle Facetten ihres fahrerischen Könnens ab - nicht nur wegen der berühmt-berüchtigten Corkscrew-Kurve. Kurz gesagt: Wer sich in Laguna Seca durchsetzen kann, hat auch das Zeug dazu, Weltmeister zu werden.

"Laguna Seca ist mit ihren Bergauf- und Bergabpassagen, blinden Kurven, überhöhten Kurven, Neigungen und flachen Abschnitten eine sehr, sehr anspruchsvolle Strecke", sagt Rainey gegenüber 'Reuters'. Für den Amerikaner gehört Laguna zu den technisch höchst herausfordernden Kursen. "Man kann die Strecke leicht überfahren und muss dann vom Gas. Damit ist man nicht mehr schnell genug. Es ist also sehr schwierig, nicht zu sehr anzugreifen und gleichzeitig aggressiv zu fahren, ohne es zu übertreiben."

Dazu kommt laut Rainey auch der Faktor Psyche: "Das ist eine Strecke, auf der man auch mental gewinnen will, denn wenn man seine Gegner dort schlägt, dann sind sie wirklich geschlagen. Dieser Kurs vereint eine Menge Rennstrecken in sich. Wenn man also dieses Rennen gewinnen kann, dann hat man ein gutes Gesamtpaket, das einen durch die restliche Saison tragen kann."