• 27.03.2008 15:01

  • von David Pergler

Katar pocht auf sein Recht als Eröffnungsrennen

Nachdem sich Stimmen mehrten, dass die Streckentemperatur zu kühl sei, besteht der Losail Circuit auf seinem Vertrag als Eröffnungsrennen

(Motorsport-Total.com) - Einerseits war das Eröffnungsrennen von Katar eine vielumjubelte Premiere eines Nachtrennens im Motorradrennsport überhaupt, andererseits haben sich hier und da vereinzelte Fahrerstimmen erhoben, dass es für die Reifen in der Nacht doch ein wenig zu kalt sei. Schon im freien Training und bei den Tests beklagten viele Fahrer die kühlen Temperaturen und das dadurch schwierigere Fahrverhalten.

Titel-Bild zur News: Kenny Roberts

Bei Nacht zu fahren bietet optische Vorteile, aber fahrerische Nachteile

Die kalten Temperaturen resultieren aus dem relativ frühen Zeitpunkt, zu dem das Rennen stattfindet. In Katar sind die Nächste im Februar noch recht kühl. Jetzt steht ein kleiner Konflikt an. Einerseits will Katar auf keinen Fall den Status als Eröffnungsrennen verlieren, andererseits will man nicht auf die gerade eben sündhaft teuer montierte Flutlichtanlage verzichten sowie auf das Prestige eines Nachtrennens, welches noch zusätzliche Aufmerksamkeit anzog.#w1#

"Wir haben einen Vertrag mit Dorna, der besagt, dass Katar bis ins Jahr 2016 das Eröffnungsrennen austragen wird, ganz einfach", pocht Streckenbetreiber Nasser Khalifa al-Attiyah gegenüber der 'Gulf Times' auf seinen Vertrag. Doch was kann man tun? Nicht die Beleuchtung, die Temperaturen waren das Problem. Wenn die Streckentemperaturen auf unter 15 Grad Celsius abfällt, kann das für die Reifen problematisch werden.

Um weder die Flutlichtanlage abschalten, sprich bei Tag fahren zu müssen, noch Katar auf sein Recht als Eröffnungsrennen verzichten lassen zu müssen, tastet man sich an einen Kompromiss: "Wir haben gebeten, das Rennen und den Kalender ein Stück nach hinten zu verschieben, weil es in der Nacht, wenn die Temperaturen fallen, ein wenig zu kalt für die Reifen ist", erklärt Suzuki-Pilot Loris Capirossi auf 'motogp.com'.

Al-Attiyah kann dieser Idee Einiges abgewinnen. April erscheint auch daher recht günstig, weil in diesem Zeitraum der große Preis von Bahrein stattfindet. "Eine Woche nach Formel-1-Beginn erscheint vom Geschäfts- und Marketingstandpunkt als gute Option. Motorsportfans können beide Veranstaltungen zu einem zehn- bis zwölftägigen Golf-Trip verknüpfen. Normalerweise wird es schon im Februar wärmer, aber dieses Jahr war das nicht der Fall", so der Betreiber des Losail Circuit.

Das wäre in der Tat eine Option, eine Option aber, die andere Probleme mit sich bringt: Auf diese Weise würde der Saisonkalender etwas zusammengepfercht werden und die Teams und Fahrer müssten dann in einem kürzeren Zeitraum mehr Rennen bestreiten. Das ist auch nicht unbedingt der heißeste Wunsch der Rennställe.