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Kallio: "Kein Gefühl für die Ducati"
Der Finne Mika Kallio erlebt eine schwierige Saison bei Pramac-Ducati - Im Interview spricht der 27-Jährige über die Probleme und die ungewisse Zukunft
(Motorsport-Total.com) - 2010 ist nicht das Jahr des Mika Kallio. In seiner zweiten MotoGP-Saison hat der Finne einen siebten Platz als bestes Resultat zu Buche stehen. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht der 27-Jährige über die Probleme mit der Ducati. Wie es in der nächsten Saison weitergeht steht noch in den Sternen.

© Pramac
Mika Kallio erlebt aktuell eine schwierige Saison mit Pramac-Ducati
Frage: "Mika, wie ist Deine Saison bisher so gelaufen?"
Mika Kallio: "Nicht besonders gut. Die Resultate sind einfach nicht gekommen. Ich habe bereits bei den Wintertests gespürt, dass es zwischen mir und dem Motorrad einfach nicht passt. Die Technik, mit der man am besten dieses Bike fährt passt nicht mit meinem Fahrstil zusammen. Ich habe einfach kein gutes Gefühl und kein Vertrauen mit der Maschine. Es ist schwierig, wenn man sein Bestes gibt und dann die Resultate nicht stimmen. Dann ist es schwierig, sich wieder hochzukämpfen."#w1#
Frage: "Ducati benutzt nun den "Big Bang"-Motor. Wie kommst Du damit zurecht?"
Kallio: "Zu Beginn mochte ich ihn. Für den Fahrer ist es ein komplett anderes Gefühl. Im Rennen ist er besser. Außerdem kommt man damit leichter zurecht, er ist nicht so aggressiv. Die Leistungsentfaltung ist viel weicher. Deshalb habe ich gedacht, dass die Rundenzeiten besser sind, aber aus verschiedenen Gründen läuft es nicht."
Frage: "Ist man damit auch reifenschonender unterwegs?"
Kallio: "Schon ein wenig."
Frage: "Was denkst Du über die zwei Reifenmischungen. Casey Stoner meint, man sollte mit der weicheren Mischung nicht über eine komplette Renndistanz fahren können."
Kallio: "Es ist für jeden gleich, aber es wäre gut, mehr Möglichkeiten zu haben. Denn manche Reifen harmonieren besser mit gewissen Motorrädern."
Frage: "Wenn das Werksteam etwas neu entwickelt hat, bekommen die Kundenteams die neuen Teile erst drei Rennen später. Dürfen die Satellitenteams selbst bestimmen, ob sie die neuen Teile verwenden?"
Kallio: "Ja, mehr oder weniger. Natürlich verfügen die Werksteams zuerst über die neuen Teile und wir bekommen sie dann ein paar Rennen später. Aber das ist völlig normal. Natürlich haben die Werksteams dadurch einen kleinen Vorteil, aber der Unterschied ist nicht besonders groß."
Frage: "Wie gut sind die neu entwickelten Teile, die ihr in dieser Saison schon bekommen habt?"
Kallio: "Ich hatte schon das ganze Jahr kein Vertrauen in die Maschine. Das ist das größte Problem und wird auch nicht besser, wenn wir neue Teile bekommen. Dieses Gefühl hat sich kaum gebessert."
Frage: "In den letzten Jahren war Casey immer vorne mit dabei. In diesem Jahr hat er aber auch seine Schwierigkeiten. Glaubst Du, dass er ähnliche Probleme wie du mit dem Motorrad hat?"
Kallio: Ich weiß nicht genau. Vielleicht stimmt bei ihm wie bei mir etwas mit der Vordergabel nicht. Die wurde gegenüber dem letzten Jahr ausgetauscht. Sie haben es jetzt verbessert, aber er ist noch nicht auf dem Niveau, auf dem er letztes Jahr war. Ich weiß nicht genau wo seine Probleme liegen, aber vielleicht ist es ähnlich zu mir."
Frage: "Weißt Du schon wo Du im nächsten Jahr fahren wirst?"
Kallio: "Derzeit noch nicht. Wir werden jetzt einmal mit Pramac Gespräche führen und dann mit anderen Teams."
Frage: "Ist die Moto2 für Dich eine Option? Toni Elias hat es ja vorgemacht. Oder vielleicht Superbike-WM?"
Kallio: "Alles ist möglich. Natürlich ist der Plan, dass ich in der MotoGP bleibe. Sollte das nicht möglich sein ist die Moto2 die zweite Möglichkeit. Die Superbike-WM wäre auch nicht uninteressant."

