• 24.08.2017 18:52

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Jorge Lorenzo will Test-Ergebnisse in Silverstone bestätigen

Mit einem positiven Gefühl vom jüngsten Testtag in Misano geht Ducati-Pilot Jorge Lorenzo ins Rennwochenende von Silverstone - Bodenwellen als größtes Problem

(Motorsport-Total.com) - Das MotoGP-Rennwochenende in Spielberg beschloss Jorge Lorenzo vor knapp zwei Wochen als sein "bisher bestes Wochenende mit Ducati". Aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen, verpasste der Spanier das Podest zwar und wurde Vierter, doch gemessen am Rückstand von 6,6 Sekunden zeigte er in Relation zur direkten Konkurrenz die bis dato stärkste Rennpace. Entsprechend hoch sind die Erwartungen für Silverstone.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo beabsichtigt, sich in Silverstone weiter zu steigern Zoom

Denn hier war Lorenzo in der Vergangenheit mit Yamaha sehr erfolgreich. Mit drei MotoGP-Siegen (2011, 2012, 2013) führt er die Statistik an. In den vergangenen zwei Jahren lief es für den 30-Jährigen auf dem britischen Traditionskurs jedoch nicht so glatt: "2015 war ich recht weit von Valentino (Rossi; Anm. d. R.) an der Spitze und wurde schließlich Vierter. Im letzten Jahr mit den kühlen Reifen und den Temperaturen..." reichte es nur für Rang acht, erinnert er sich.

Dennoch zähle Silverstone zu einer seiner Lieblingsstrecken. Umso gespannter zeigt sich Lorenzo darüber, wie er mit der Ducati hier abschneiden können wird. "Nach einem sehr positiven Test in Misano, bei dem ich sehr schnell war, bin ich wirklich neugierig, wie die Ducati auf dieser Strecke funktioniert", gesteht Lorenzo. In dieser Woche absolvierte der Spanier mit Teamkollege Andrea Dovizioso einen eintägigen Test in Misano.

Neue Aero-Verkleidung auch in Silverstone

Dort habe das Team zwar keine großen Veränderungen am Motorrad vorgenommen oder neue Teile getestet. Trotzdem verzeichnet Lorenzo weitere Fortschritte mit der Desmosedici: "Wir konzentrierten uns darauf, verschiedene Reifen und Settings zu testen, damit wir am Freitag eine Basis haben. Davon abgesehen fühlte ich mich von Beginn an gut, war schnell und konstant. Jetzt versuchen wir, das hier auf einer anderen Strecke zu wiederholen", sagt der Ducati-Pilot.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Spielberg


Wie schon in Brünn und Spielberg will er auch in Silverstone wieder mit der Aero-Verkleidung an den Start gehen. Während Ducati-Privatier Danilo Petrucci damit bisher nicht zurechtkam, scheint Lorenzo sich damit immer wohler zu fühlen. "Es ist schwer für ihn, weil er größer ist", mutmaßt er über Petruccis Probleme. "Für mich ist sie okay. Der Wind auf den Schultern ist stärker, aber ich war schon immer jemand, der mehr Frontkontakt wollte als der Rest."

Dass das auf der 5,9 Kilometer langen, sehr flüssigen und schnellen Strecke in Silverstone besonders anstrengend werden könnte, ängstigt Lorenzo nicht. Die Ducati sei ohnehin ein körperlich sehr anspruchsvolle Maschine: "Du musst all deine Kraft nutzen, um eine gute Rundenzeit zu fahren und schnell zu sein." Am Sonntag werde es mit Sicherheit hart, doch Lorenzo weiß: "Meine Form ist gut, vielleicht besser denn je."

Größere Sorgen bereitet ihm vielmehr der Zustand der Strecke. Bereits im Vorjahr kritisierten viele MotoGP-Piloten die zahlreichen Bodenwellen auf dem Kurs. Auch für Lorenzo stellten sie damals schon ein Problem dar: "Es war mir nicht möglich, mich wirklich wohl zu fühlen. Ich hatte mit den Wellen zu kämpfen, hinzu kamen die kühlen Bedingungen mit den harten Reifen. Diesmal bringt Michelin weichere Reifen hierher, das ist gut. Doch der Asphalt ist der gleiche."