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Johann Zarco mit starker Schlussrunde in Portimao: "Drei auf einen Schlag"

Johann Zarco zündet auf der letzten Runde in Portimao den Turbo und schnappt sich drei Konkurrenten, um P4 zu erobern - Der Pramac-Pilot schwärmt: "Großartig!!

(Motorsport-Total.com) - Bis zum Rennsonntag ging Johann Zarco im Reigen der Ducati-Fahrer beim Grand Prix von Portugal ein wenig unter: Zehnter im Qualifying, Achter im Sprintrennen. Noch bei der Fahrerparade am Sonntagvormittag bekam er im Interview kaum ein Wort heraus, so erkältet klang der Franzose.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco

An Alex Marquez ging Johann Zarco in der vorletzten Kurve vorbei Zoom

Im Rennen tangierte ihn das aber augenscheinlich nicht. Nachdem Zarco den Großteil der 25 Runden auf Platz sieben gefahren war, setzte er sich in der Schlussphase im Kampf um Platz vier erfolgreich gegen Ducati-Markenkollege Alex Marquez sowie die beiden KTM-Werkspiloten Brad Binder und Jack Miller durch.

"Es war großartig!", schwärmt der Pramac-Fahrer. "In den letzten sieben Runden hatte ich ein gutes Tempo im Vergleich zu den anderen, da konnte ich ein bisschen Luft holen. Als noch drei Runden übrig waren, dachte ich, es wäre gut zu attackieren."

"Das ist natürlich etwas gewagt, denn man kann sich schnell vertun und Plätze verlieren. Aber ich sah und spürte, dass ich viel engere Linien als die anderen fahren konnte, und sie begannen, Probleme mit dem Grip am Heck zu haben", erklärt Zarco.

Er fasste sich also ein Herz und holte sich im letzten Umlauf erst die KTMs und dann Alex Marquez: "Vor allem beim Manöver gegen Alex Marquez in Kurve 14 war ich mir nicht ganz sicher. Aber er hatte Probleme mit dem Grip am Heck. Ich fuhr eng, versuchte zu beschleunigen, und da ich innen war, hatte ich den Vorteil."

Miller: Zarco hatte noch viel Hinterreifen übrig

Miller, den sich Zarco gleich zu Beginn der letzten Runde schnappte, erklärt: "Johann hatte das Drehmoment der Ducati und er hatte noch viel Hinterreifen übrig. Sobald er also an Brad und mir vorbeikam, machte er kurzen Prozess mit Alex, während Brad und ich mehr als die Hälfte des Rennens hinter ihm feststeckten."

Kein Wunder also, dass Zarco von einem "wirklich guten" und "wunderschönen" Rennen spricht, auch wenn er im Kampf um das Podest keine Rolle spielen konnte. "Die Intensität ist die gleiche, auch wenn ich Siebter geworden bin", sagt der Pramac-Pilot.

"Und drei Plätze auf diese Weise zu gewinnen, fast auf einen Schlag, ist noch besser. Für die Meisterschaft sind das 13 Punkte, das ist nicht wenig", schielt er auf die Tabelle.

Insgesamt steht Zarco mit den zwei Zählern aus dem Sprint bei 15 Punkten. Das bedeutet Rang vier in der WM-Tabelle, punktgleich mit Miller. Nach einer doch eher frustrierenden Saison 2022, in der es an Konstanz fehlte und er sich mit seiner Ducati oft nicht richtig wohl fühlte, hofft der Franzose 2023 auf den Durchbruch.

"Wir haben schon zu Beginn des Jahres eine gute Leistung erbracht, wenn man die Tests mitzählt, und das erlaubt uns, mit einem guten Schwung zu starten und Vertrauen zu gewinnen. Meine beiden Starts waren gut, ich konnte mich in den ersten Kurven gut positionieren, weil ich auch diesen natürlichen Stil finde", so Zarco.

"Und natürlich ist es gut, in den Punkterängen zu sein. Denn für sich selbst eine gute Leistung zu erbringen, ist das eine, aber sie mit Punkten zu bestätigen, ist noch besser."