Ioda trotz Finanzproblemen beim Katar-Test

Das krisengeschüttelte Ioda-Team ist beim Katar-Test mit Danilo Petrucci und zwei Aprilia-Motorrädern aufgekreuzt - Es fehlt ein Hauptsponsor und das Geld für Camier

(Motorsport-Total.com) - Ioda-Chef Giampiero Sacchi erlebte einen schwierigen Winter. Hauptsponsor Came sprang im Januar ab und hinterließ ein tiefes Loch in der Teamkassa. Die Gespräche mit Aprilia zogen sich ebenfalls lange hin. Bei den bisherigen Wintertests in Malaysia fehlte das italienische Team. Nun standen beim letzten Test in Katar zwei ART-Maschinen in der Ioda-Box bereit. Allerdings musste Sacchi aufgrund der Finanzlage das Team auf einen Fahrer reduzieren. Ob in dieser Saison ein zweites Motorrad für Leon Camier eingesetzt werden kann, ist ungewiss.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci konnte in Katar in den Testbetrieb eingreifen Zoom

In Katar drehte Danilo Petrucci alleine seine Runden. Der Italiener steht vor seiner dritten MotoGP-Saison im Ioda-Team. "Der erste Test war recht positiv, denn ich habe größere Probleme erwartet", sagt der 23-Jährige bei 'MotoGP.com'. "Ich bin seit dem Saisonfinale in Valencia mit keinem Motorrad gefahren." Am Freitag drehte er ganze 57 Runden, belegte aber nur den 16. und vorletzten Platz.

Beim Aprilia-Motorrad handelt es sich um die ART, die in den beiden vergangenen Jahren das beste CRT-Bike war. Allerdings gibt es einige Veränderungen: "Das Motorrad ist komplett neu. Zum ersten Mal wird die Software von Magneti-Marelli bei diesem Motorrad eingesetzt. Außerdem gibt es ein neues Chassis", klärt Petrucci auf. "Es war für uns alle der erste Tag. Mir gefällt das Motorrad aber sehr gut, deshalb bin ich für die Zukunft sehr zuversichtlich, denn in Katar hatte ich bisher immer Probleme."

Obwohl Petrucci in den vergangenen beiden Jahren sein Talent mehrmals gezeigt hat, sind aufgrund der Situation keine Wunderdinge zu erwarten. Im Hintergrund arbeitet Sacchi weiterhin fieberhaft, um das Budget zu sichern. "Die Situation ist sehr schwierig, weil wir unseren Sponsor verloren haben. Ich arbeite hart, aber wenn ich realistisch bin, dann ist ein Fahrer unser Maximum in der MotoGP", gibt der Italiener bei 'Motor Cycle News' zu.

"Ich stehe mit vielen Leuten in Kontakt und hoffe, dass sich etwas ergibt, aber es ist sicherlich nicht einfach. Im Moment haben wir keinen Hauptsponsor. Wir haben mit anderen Firmen einige Deals eingefädelt, aber sie sind nicht Titelsponsor." Problematisch ist auch der enge Zeitplan, denn Came sprang erst im Januar ab. "Wenn man das im September weiß, kann man etwas tun, aber so sieht die Realität aus. Nichts ist unterschrieben", so Sacchi.