Indonesien-Comeback nach 25 Jahren: Von Sentul nach Mandalika

Mitte der 1990er-Jahre fuhr die Motorrad-WM auf dem Sentul-Kurs in Indonesien - Nun gibt es das lange erwartete Comeback auf der neuen Mandalika-Strecke

(Motorsport-Total.com) - Nach 25 Jahren Pause gastiert die Motorrad-Weltmeisterschaft wieder in Indonesien. Geändert hat sich der Austragungsort. Mitte der 1990er-Jahre wurde auf dem Sentul International Circuit gefahren. Nun steht die Premiere auf dem neu gebauten Mandalika-Kurs auf dem Programm.

Titel-Bild zur News: Mick Doohan, Alex Barros

April 1996: Mick Doohan gewinnt das erste Rennen in Indonesien vor Alex Barros Zoom

Die Sentul-Rennstrecke wurde Anfang der 1990er-Jahre gebaut und befand sich südlich von Jakarta. Ursprünglich wollte man die Formel 1 nach Indonesien bringen, aber dieser Plan wurde nie umgesetzt. Stattdessen widmete man sich den Motorradrennen.

Zwischen 1994 und 1997 gastierte die Superbike-WM in Sentul. 1996 fand schließlich die Premiere der Motorrad-WM statt. Mick Doohan gewann damals mit seiner Honda das 500er-Rennen. Im Jahr darauf musste sich Doohan knapp seinem Teamkollegen Tadayuki Okada geschlagen geben.

1998 verschwand Sentul wieder aus dem 500er-Kalender. Der Grund dafür war die Asienkrise von 1997. Indonesien war eines der am stärksten betroffenen Länder dieser Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Grand Prix konnte deshalb nicht mehr finanziert werden.

Von damals ist jetzt kein Fahrer mehr dabei. Valentino Rossi war bei beiden Rennen in Sentul in der 125er-Klasse am Start. In seinem ersten WM-Jahr 1997 trug sich der Italiener in der Achtelliterklasse in die Siegerliste ein.

Vor der Coronavirus-Pandemie setzte sich Indonesien das Ziel, eine attraktive Destination für den internationalen Tourismus zu werden. Im Süden der Insel Lombok wurde mit dem Bau eines großen Freizeitareals begonnen. Hotels, Golfplätze, Freizeitparks und so weiter sollen entstehen.

Der Mandalika Street Circuit ist Teil dieses Plans. Es handelt sich dabei nicht um einen klassischen Straßenkurs wie Macau, sondern die Strecke wird zum Teil für den Verkehr freigegeben, wenn keine Rennen stattfinden. Deshalb die Bezeichnung als Straßenkurs.

Der neue MotoGP-Kurs befindet sich im Süden der Insel Lombok an der Küste. Das Wetter ist in dieser Region sehr wechselhaft. Mitte März ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel hoch. Die Temperaturen erreichen über 30 Grad Celsius. Starke Regenfälle sind auch keine Seltenheit.

Die 4,3 Kilometer lange Strecke umfasst sechs Links- und elf Rechtskurven. Die längste Gerade beträgt nur 500 Meter. Rund um die Strecke sind die Bauarbeiten weiterhin im Gange. Beim MotoGP-Test Mitte Februar wurden noch die Tribünen errichtet.

Rund um die Strecke sollen in den kommenden Jahren viele Gebäude entstehen, unter anderem Hotels. Die gesamten Bauprojekte wurden von den Vereinten Nationen kritisiert, denn es gab Berichte, dass Grundbesitzer enteignet worden sind.

Neueste Kommentare