Honda-Teammanager lobt Marinis Arbeitsweise: "Wie ein Deutscher"

Luca Marini ist noch nicht lange bei Honda, hat aber schon bleibenden Eindruck hinterlassen - Was Alberto Puig am Neuzugang am meisten schätzt

(Motorsport-Total.com) - Honda-Neuzugang Luca Marini beendete den MotoGP-Test in Sepang vor einigen Tagen auf dem 19. Platz mit sechs Zehnteln Rückstand auf Teamkollege Joan Mir und 1,3 Sekunden Rückstand auf den Testschnellsten Francesco Bagnaia.

Titel-Bild zur News: Luca Marini

Luca Marini will Honda wieder an der Spitze der MotoGP führen Zoom

Doch auch wenn sich Marini erst nach und nach mit der neuen Version der RC213V zurechtfinden muss, bewertet Honda-Teammanager Alberto Puig den Beitrag des Italieners bereits als sehr positiv. Ihn zeichne vor allem seine Arbeitsweise und Analytik aus.

So verrät Puig: "Luca hat eine sehr interessante Arbeitsmethodik. Er ist ein sehr geordneter Charakter, ein bisschen wie ein Deutscher. Er arbeitet sehr methodisch."

"Er kommt von einem ganz anderen Motorrad, aber wir waren überrascht von der Klarheit seiner Kommentare, was er mag und was nicht. Er hat sehr klare Prioritäten und er bietet auch immer Lösungen an, er hebt nicht nur das Problem hervor", schwärmt der Teammanager im Gespräch mit Motorsport.com über Marini.

Mit Blick auf den letzten Vorsaisontest in Katar ist Puig zuversichtlich, mit dem Motorrad einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Bisher erwies sich der Prototyp für 2024 zwar als Fortschritt und war vor allem auf einer schnellen Runde konkurrenzfähiger, wurde aber mit zunehmender Rundenzahl instabiler.

Mit dem frischen Input von Marini will es der angeschlagene Hersteller aus der Formkrise schaffen. Damit ist es auch dem Italiener ernst, nicht umsonst hat er bei seinem Wechsel von VR46-Ducati zu Honda auf einen Zweijahresvertrag bestanden.


MotoGP 2024: Honda präsentiert die RC213V für Mir und Marini

Mirs Honda-Vertrag läuft hingegen Ende 2024 aus. Vor dem Weltmeister von 2020 liegt also eine Schlüsselsaison, die sicherlich seine Zukunft bestimmen wird.

In seinem ersten Jahr mit Honda belegte der Spanier den 22. Gesamtrang, wobei der fünfte Platz in Indien sein bestes Rennergebnis war. Damit blieb er natürlich weit unter den eigenen Erwartungen und Ansprüchen. Sollte sich das in diesem Jahr nicht merklich ändern, ist sein Verbleib bei Honda eher unwahrscheinlich.

Teammanager Puig betont: "Wir hoffen, dass Joan in diesem Jahr einen Schritt nach vorne machen wird. Er mag das neue Motorrad mehr. Er weiß, dass es ein sehr wichtiges Jahr für ihn ist und er wird alle Unterstützung haben, die er braucht."

So übernahm Mir nach dem Weggang von Marc Marquez auf eigenen Wunsch dessen Crew rund um Crewchief Santi Hernandez. Nun wollen beide Seiten Ergebnisse sehen.

"Wir glauben immer noch, dass Mir ein sehr schneller Fahrer ist", sagt Puig. "Bei allem, was wir mit dem Motorrad vorhaben, sollte Mir diesen Schritt machen. Das ist es, was wir erwarten." Beim Test in Sepang schaffte es Mir immerhin in die Top 10.