Honda: 2015 abgehakt, 2016 im Visier

Die Probleme mit der 2015er-Maschine und Dani Pedrosas Armpump-Verletzung überschatteten die Saison: Bei HRC konzentriert man sich bereits auf 2016

(Motorsport-Total.com) - Das Honda-Werksteam und Weltmeister Marc Marquez strebten in der Saison 2015 den Titel-Hattrick an. Nach den WM-Titeln in den beiden vergangenen Jahren wollte der 22-jährige Spanier den dritten MotoGP-Titel einfahren. Nach der Dominanz in der Saison 2014 gab es kaum Zweifel an der Titelverteidigung, doch unerwartete Probleme mit dem 2015er-Motorrad warfen Marquez und Honda zurück.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa, Marc Marquez

Die Honda-Werkspiloten erleben eine durchwachsene MotoGP-Saison Zoom

Der 2015er-Motor war zu aggressiv. Zudem harmonierte Marquez nicht mit dem 2015er-Chassis. Ein zusätzlicher Rückschlag war Dani Pedrosas Armpump-Verletzung, durch die Pedrosas Saison bereits nach dem Saisonauftakt ruiniert war. Es schien, als ob 2015 nicht das Jahr von Honda ist. In Aragon stellte das Yamaha-Werksteam bereits den Titel in der Teamwertung sicher. Der Herstellertitel dürfte für Yamaha nur noch Formsache sein. Und auch der Fahrerweltmeister wird sehr wahrscheinlich ein Yamaha-Pilot sein.

Bei Honda schaut man bereits auf 2016. Neue Teile werden bereits mit Blick auf die kommende MotoGP-Saison entwickelt. Zuletzt sah man an den beiden Werks-Hondas eine neue Schwinge, die Fortschritte brachte. In Aragon hätte Marquez die Chance gehabt, das Rennen zu gewinnen. Doch bereits in der zweiten Runde warf der WM-Dritte seine Honda RC213V in den Kies und ärgerte sich sehr über das unerwartete Rennende.

Marc Marquez

Hohe Fehlerquote: Weltmeister Marc Marquez stürzte in fünf von 14 Rennen Zoom

"Er wusste, dass es sein Fehler war. Ihm war bewusst, dass er gegen Rennende sehr schnell gewesen wäre. Im Warmup fuhr er im finalen Umlauf seine schnellste Runde. Es hat ihn geärgert, dass er so ungeduldig war, weil er die Chance hatte, bis zum Rennende zu kämpfen", bemerkt HRC-Manager Livio Suppo im Gespräch mit 'MotoGP.com'. "So ist es im Rennsport. Er erlebt eine schlechte Saison. Es scheint, als ob alles schief geht, was schiefgehen kann."

"2013 leistete er sich in seiner Rookie-Saison einen einzigen Fehler. In diesem Jahr erlebte er am Wochenende seinen fünften Sturz", vergleicht der HRC-Verantwortliche, der weiß, dass Marquez bei den ersten sieben Rennen große Probleme hatte, sich an die Charakteristik der neuen Maschine zu gewöhnen: "Zu Beginn der Saison hatte er Probleme mit dem Motorrad. Die Stürze waren auf das fehlende Vertrauen zum Motorrad zurückzuführen."

Pedrosa Zustand bereitete Suppo Sorgen

Teamkollege Dani Pedrosa meldete sich in Aragon mit einer starken Leistung zurück. "Er war sehr motiviert, denn es war sein Heimrennen. Zudem mag er den Kurs in Aragon. Er war auf dieser Strecke immer sehr schnell", erklärt Suppo. "Ich freue mich sehr, denn Dani hatte einen sehr schwierigen Start in die Saison. Ich machte mir in Katar große Sorgen, weil er sehr niedergeschlagen war. Sein Arm befand sich in einem sehr schlechten Zustand."


Fotos: Honda, MotoGP in Aragon


"Nun kann er bis zum Ende eines Rennens kämpfen, also geht es seinem Arm gut. Okay, dieser Kurs belastet den Arm nicht besonders stark, aber der Zustand des Arms ist gut. Ich freue mich, dass Dani die Motivation fand, sich mit dem großen Meister des Zweikampfs anzulegen. Valentino ist in solchen Situationen immer sehr stark", kommentiert Suppo das Duell um Platz zwei.

Suppo erwartet WM-Entscheidung beim Finale

"Wir konnten nicht um den Sieg kämpfen. Deshalb müssen wir härter arbeiten. Beide Fahrer verwendeten die neue Schwinge. Das zeigt, dass es HRC gelingt, die Maschine zu verbessern. Wir konzentrieren uns bereits auf die kommende Saison", bestätigt der HRC-Manager, der zusammen mit Marquez und Pedrosa erneut angreifen möchte.

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosas MotoGP-Karriere hing Anfang der Saison am seidenen Faden Zoom

In diesem Jahr werden die beiden Yamaha-Werkspiloten die Meisterschaft untereinander ausmachen, wenn nichts Außergewöhnliches dazwischen kommt. "Es ist für beide ein sehr harter Kampf um die Meisterschaft. Das Wetter kann bei den vier kommenden Rennen eine Rolle spielen. Valentino ist Valentino", grübelt Suppo, der überzeugt ist, dass es das Schicksal in dieser Saison gut mit Rossi meint.

"Es scheint, als ob alles zum richtigen Zeitpunkt passiert. Am Ende zahlte sich auch der Sturz von Marc aus, weil Vale dadurch mehr Punkte holen konnte", bemerkt der HRC-Teammanager, der sich auf einen spannenden Kampf freut: "Im Moment ist Jorge ein bisschen schneller. Aber Valentino ist Valentino. Ich denke, dass die Saison bis zum Finale in Valencia offen sein wird."