Hofmanns bittere Pille

(Motorsport-Total.com) - Alex Hofmanns Entlassung bei D´Antin-Ducati lässt wohl auf grundlegende Differenzen schließen unter denen eine sinnvolle Zusammenarbeit kaum mehr möglich gewesen wäre. Wie ist es anders zu erklärten, dass die Teamführung unter Luis D´Antin in der Nacht auf Montag eine Pressemitteilung an die Öffentlichkeit reicht, in der sogar der genaue Wortlaut von Hofmanns Kritik zu lesen ist.

© Kawasaki

Alex Hofmann steuerte in Estoril zum letzten Mal die Ducati GP7

Der Deutsche stellte die GP7 demnach mit den Worten "Ich habe keine Motivation, um mich für den letzten Platz abzurackern" ab. Hofmann meinte gegenüber der Fachzeitschrift 'MOTORSPORT aktuell' das Team habe ihn beim Wechsel auf das Ersatzmotorrad nicht geholfen und ihm auch beim Start aus der Box keine Unterstützung gegeben.#w1#

Für Hofmann hat diese verbale Entgleisung böse Folgen, die ihm selbst bereits voll bewusst sind. Die Plätze in den Teams sind für 2008 beinahe vollständig vergeben, lediglich bei Konica Honda gäbe es noch eine minimale Chance auf einen offenen Platz, falls das Team zwei Bikes einsetzen sollte.

Hofmanns Beschwichtigungsversuche verhallten bei D´Antin, der neben Alex Barros auch noch Toni Elias und den Briten Chaz Davies an der Angel hat. Davies bestreitet die restlichen vier Rennen. Der schnelle Spanier Toni Elias wäre wohl für das Team die Ideallösung und soll bald unterschreiben. Besonders bitter für Hofmann: Sein vorläufiges MotoGP-Ende kam für den 27-Jährigen ausgerechnet in seiner bisher erfolgreichsten MotoGP-Saison.

Der Wahl-Schweizer aus Richterswil am Zürichsee hatte bis zum GP von Estoril bereits 65 Punkte eingeheimst und lag in der WM-Tabelle vor Kalibern wie Nakano, Tamada, Elias oder Checa auf Rang elf. Teamkollege Alex Barros steht in der WM-Wertung nur einen Platz vor Hofmann.

In Le Mans sicherte sich Hofmann im Mai mit Rang fünf sein bisher bestes MotoGP-Resultat. In 14 Rennen gelangen Hofmann 2007 sechs Top-Ten-Plätze. Nun scheint die MotoGP-Karriere des Deutschen, die nach sporadischen Einsätzen 2002 im Jahr 2003 bei Kawasaki als Test- und Wildcard-Pilot begann, vorerst beendet.

Damit wird das Interesse der deutschsprachigen Medien wieder gedämpft und das ausgerechnet in einer Phase, in der sich neben Eurosport auch andere Sender für die Übertragungsrechte der Motorrad-WM zu interessieren beginnen.