• 16.09.2007 22:43

Hofmann wehrt sich: "Motiviert bis in die Haarspitzen"

Alex Hofmann lässt den Vorwurf von D'Antin, er sei in Portugal lustlos gewesen, nicht auf sich sitzen: "Nicht die Art, in der ich Rennsport betreiben möchte"

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte Alex Hofmann beim Portugal-Grand-Prix angreifen und den in der Startaufstellung benachbarten Ducati-Markengefährten Loris Capirossi und Alex Barros zeigen, was eine Harke ist. Doch in der Aufwärmrunde wurde er kalt von einem Kupplungsschaden erwischt. Hofmann stieg in der Boxengasse schnell auf seine Ersatzmaschine um und hetzte dem Feld elf Runden lang hinterher. Doch weil an dem Zweitmotorrad weder Setup noch Reifenwahl stimmten, war seine verzweifelte Jagd aussichtlos. "Hinterher zu fahren und darauf zu hoffen, dass andere ausfallen, ist nicht meine Art, Rennsport zu betreiben", sagte er sich denn auch - und zog vorzeitig an die Box.

Titel-Bild zur News: Alex Hofmann

Alex Hofmann hofft, dass er die Saison bei D'Antin-Ducati beenden darf

Das ärgerte seinen Teamchef Luis D'Antin, der dem einzigen deutschen MotoGP-Fahrer nach Rennende öffentlich Motivationsmangel unterstellte. "Das Gegenteil ist der Fall. Ich war motiviert bis unter die Haarspitzen. Doch wenn du wegen eines Defekts das Motorrad tauschen musst und dann feststellst, dass das zweite Motorrad nicht entsprechend vorbereitet und das Hinterherfahren völlig sinnlos ist, bleibt dir als Rennfahrer keine Wahl", wehrte sich Hofmann.#w1#

Die Kupplungsprobleme begannen schon in der Besichtigungsrunde: "Meine Jungs haben noch versucht, herauszufinden, was los war, kamen dem Defekt aber nicht auf die Spur", schilderte Hofmann. "In der Aufwärmrunde streikte die Kupplung dann vollends, in der Schikane konnte ich nicht mehr vom dritten in den ersten Gang zurückschalten."

Hofmann blieb nichts anderes übrig, statt zur Startaufstellung weiterzurollen in die Boxengasse einzubiegen und dort auf das Ersatzmotorrad umzusteigen. Doch leider blieb ihm das Pech auch auf der zweiten Maschine treu: "Die Ampel am Ende der Boxengasse blieb stur auf Rot. Das Feld war schon in der ersten Kurve verschwunden, als ich endlich - immer noch bei Rot - losgefahren bin", erklärte Hofmann.

"Leider hatten wir auch nicht den richtigen Hinterreifen, er war viel zu weich und hat den Temperaturen nicht standgehalten. Es hat halt alles nicht gepasst. Ich habe noch relativ wütend die ersten sieben, acht Runden lang versucht, den Anschluss zu finden, habe aber feststellen müssen, dass die Lücke zur nächsten Gruppe vor mir nicht kleiner wurde. Durch die Ausfälle anderer Piloten wäre am Ende vielleicht noch ein WM-Punkt herausgesprungen, doch wie gesagt: Das ist nicht die Art, in der ich Rennsport betreiben möchte", hielt er fest.

Trotz der Kritik seines Teamchefs ist Hofmanns Motivation auch für die nächsten Rennen ungebrochen: "Mein Ziel ist es, an den Leistungen und Ergebnissen anzuknüpfen, die wir vor meiner Handverletzung erzielen konnten. Doch dafür muss das Motorrad zumindest normal funktionieren."