• 02.09.2007 20:18

Hofmann: Sieg über Guintoli und den Schmerz

Alex Hofmann überholte Sylvain Guintoli in Misano mit ausgestrecktem Stinkefinger und zeigte sich generell mit seinem Comeback zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Training zum Grand Prix von San Marino fürchtete Alex Hofmann noch, im Rennen einsam dem ganzen Feld hinterherzufahren, doch dann bewies der D'Antin-Ducati-Pilot sein Kämpferherz, biss auf die Zähne und stürmte auf den elften Platz. Dabei besiegte er nicht nur den Franzosen Sylvain Guintoli, der ihn sechs Wochen zuvor in Laguna Seca vom Sattel torpediert und schwer an der linken Hand verletzt hatte, sondern auch den eigenen Schmerz. "In den letzten Runden konnte ich kaum mehr den Lenker festhalten", schilderte der einzige deutsche MotoGP-Pilot nach seinem Husarenstück.

Titel-Bild zur News: Alex Hofmann

Alex Hofmann sammelte gleich bei seinem Comeback wieder WM-Punkte

Schon im Warmup am Vormittag hatte Hofmann viel versprechende Rundenzeiten vorgelegt und demonstriert, dass er bei seinem Comeback nach der Verletzungspause mehr vorhatte als eine Statistenrolle zu übernehmen: "Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten am Fahrwerkssetup geändert, und damit konnte ich sofort schneller fahren als im Abschlusstraining tags zuvor. Das stimmte mich zuversichtlich", verriet Hofmann.#w1#

Und tatsächlich stürmte er vom Start weg in die Punkteränge. 15. in den ersten vier Runden, profitierte er zunächst vom Ausfall des Superstars Valentino Rossi, der tausende aus der näheren Umgebung und seinem nur 15 Kilometer entfernten Heimatdorf Tavullia angepilgerte Fans mit einem Motorschaden enttäuschte.

"Ich habe ihn freundlich mit dem Finger gegrüßt." Alex Hofmann

Zu Rennmitte überholte Hofmann den japanischen Tech-3-Yamaha-Piloten Makoto Tamada, zwei Runden später war es dann um Tamadas Teamkollegen und Hofmanns Unfallgegner Guintoli geschehen: "Ich habe ihn freundlich mit dem Finger gegrüßt und in der nächsten Kurve noch befürchtet, mir könne wieder eine unliebsame Überraschung zustoßen. Doch dann hatte ich genügend Abstand zwischen uns gebracht und konnte die Fahrt ohne Zwischenfälle fortsetzen", grinste Hofmann.

Nach dem Sieg über Guintoli wurde der Schmerz zum größten Gegner. Mit jeder Runde fiel es Hofmann schwerer, seine Maschine zu kontrollieren: "Kurz vor Schluss hatte ich Shinya Nakano bereits überholt und wäre fast vor dem Honda-Piloten als Zehnter ins Ziel gekommen. Doch ich hatte keine Kraft mehr und bin beim Anbremsen übers Ziel hinausgeschossen. So kam Nakano wieder vorbei", schilderte Hofmann das große Finale.