Hayden über Superbike-Test: "Interessante Erfahrung"

Nicky Hayden äußert sich positiv über seinen Test mit der Ducati Panigale - Seine Zukunft ist aber weiterhin offen

(Motorsport-Total.com) - Wo wird Nicky Hayden im kommenden Jahr fahren? Diese Frage ist weiterhin offen. Der scheidende Ducati-MotoGP-Pilot testete in der Vorwoche die Panigale nach Superbike-WM-Spezifikation in Mugello. Der Test nährte wieder die Gerüchte, dass der Weltmeister von 2006 in die Superbike-WM wechseln könnte. Allerdings bestätigte Forward-Chef Giovanni Cuzari am Donnerstag in Misano, dass er mit Hayden spricht und der US-Amerikaner für ihn einer der interessantesten Fahrer ist.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Haydens oberste Priorität ist ein gutes Motorrad in der MotoGP zu bekommen Zoom

In Misano wurde Hayden in erster Linie nach seinem Panigale-Test gefragt - ein Motorrad mit dem sich Carlos Checa in der Superbike-WM abmüht. "Wir haben in der Sommerpause über diesen Test gesprochen und gemeint, dass wenn ich noch keinen neuen Vertrag unterschrieben habe, ich es machen werde. Superbike ist nicht meine erste Option, aber ich habe die Erfahrung genossen. Ich bin eineinhalb Tage gefahren. Ich wollte mich nicht zu komfortabel fühlen, nur um mich dann hier wieder an die MotoGP gewöhnen zu müssen."

"Ich bin einige Runden gefahren. Es war eine gute Erfahrung, weil ich schon lange nicht mehr mit einem Superbike gefahren bin", meint Hayden zu diesem Test. "Natürlich gibt es Unterschiede. Die Reifen sind anders, aber ich habe erwartet, dass die Reifen noch unterschiedlicher sein würden. Sie haben die Regeln geändert und fahren in diesem Jahr mit 17 Zoll-Reifen. Das Motorrad hat auf eine Art und Weise Spaß gemacht zu fahren."

Und wie ist die Performance einzuschätzen? "Schwierig zu sagen, weil die Superbike-WM nicht in Mugello fährt. Wir kennen aber die Rundenzeiten und ich war recht schnell unterwegs. Es ist aber schon lange her, seit ich zum letzten Mal Superbike gefahren bin. Deshalb fehlen mir auch die Vergleichsmöglichkeiten. Es gibt schlimmere Dinge, als in der Superbike-WM zu fahren. Wenn ich die Chance habe hier zu bleiben, dann werde ich es machen. Wenn nicht, dann bin ich an der Superbike-WM interessiert."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP in Silverstone


"Ich komme ja aus der Superbike-Szene, weshalb es für mich einfacher ist zurückzukehren. Ich bin auf Viertaktern aufgewachsen und glaube, dass ich mich anpassen kann." In der MotoGP wird Hayden keinen reinrassigen Prototypen bekommen, was wiederum bedeutet, dass er theoretisch mit anderen Bikes keine Siegchancen haben wird. In der Superbike-WM könnte er theoretisch um Siege und den WM-Titel kämpfen. Ist das eine Motivation für einen Szenenwechsel?

Carlos Checa

In Mugello fuhr Nicky Hayden das Superbike von Carlos Checa Zoom

"Ich habe darüber nachgedacht. Das ist die Realität. Zu Gewinnen hört sich sehr interessant an, aber ich will meinen Traum nicht aufgeben. Ich habe das Gefühl, dass ich auch noch in ein oder zwei Jahren wechseln kann. Wenn man die MotoGP verlässt, dann kommt man nicht mehr zurück. Bedeutet ein Sieg aber trotzdem so viel, wenn man in einer niedrigeren Kategorie fährt?", fragt sich der dreifache Grand-Prix-Sieger.

Hayden wird aber auch mit Aprilia in Verbindung gebracht. Er hat die Rennabteilung besucht und sich einen Eindruck verschafft. "Ich war dort und habe mir alles angesehen. Ihre Rennabteilung ist wirklich gut aufgestellt. Ich muss eine große Entscheidung treffen und möchte mir alles im Detail ansehen, die Fakten sehen und die Leute treffen." Für eine Entscheidung hat Hayden keine Deadline, wie er bestätigt.

Keine Deadline für Entscheidung

Es wird noch dauern, bis er einen Vertrag unterschreiben wird. "Ich kann nicht viel über meine Zukunft sagen. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich nichts weiß. Es ist sehr kompliziert, denn es kommen neue Regeln", so der Routinier. "Die Situation ist nicht so klar wie in der Vergangenheit. Es kommen auch in der Superbike-WM neue Regeln. Ich nehme mir Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen. Das Beste ist, dass überhaupt Interesse an mir besteht, nach so vielen frustrierenden Jahren. Die Menschen haben normalerweise ein kurzes Gedächtnis."

Abgesehen von der Zukunft steht an diesem Wochenende in Misano ein Grand Prix auf dem Programm. Haydens Hoffnungen sind ähnlich wie in den vergangenen Wochen: "Natürlich wollen wir es besser als sonst machen. Ich habe hier in diesem Jahr einmal getestet. Deshalb rechne ich mir für das erste Training einen Vorteil aus. Das löst natürlich nicht alle unsere Probleme, aber vielleicht läuft es hier etwas besser, weil wir hier getestet haben. Im Vorjahr hat das Valentino in die Karten gespielt. Hoffentlich ist das auch in diesem Jahr der Fall. Allerdings hatte Yamaha in Brünn getestet und dann war das Rennen für sie auch nicht fantastisch."