Hayden: "Kein tolles Rennen"
Ducati-Pilot Nicky Hayden kämpfte sich in Silverstone mit verschlissenen Reifen über die Distanz und wurde Siebter - Ein gemischtes Fazit des US-Amerikaners
(Motorsport-Total.com) - Nicky Hayden war in Silverstone stärker als sein Ducati-Teamkollege Valentino Rossi unterwegs. Im Rennen kämpfte der US-Amerikaner in der Anfangsphase in der Spitzengruppe mit, doch mit Fortdauer fiel er immer weiter zurück. Im Gegensatz zu Rossi hatte sich Hayden für einen weichen Hinterreifen entschieden. Der Pneu war aber stark verschließen und als Cal Crutchlow (Tech 3) von hinten mit großen Schritten aufholte, hatte Hayden keine Chance. Mit 25 Sekunden Rückstand wurde er Siebter.

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Nicky Hayden konnte sich nur in der Anfangsphase in Szene setzen
"Der Start war recht gut und der erste Teil des Rennens verlief auch gut. Wir machten uns Sorgen über den weichen Hinterreifen, und wussten, dass wir Probleme bekommen würden. In der Besichtigungsrunde fuhr ich mit dem harten Reifen in die Startaufstellung, aber es fielen einige Regentropfen. In der Startaufstellung war es dann sehr bewölkt. Wir waren mit Funk mit mehreren Leuten, die rund um die Strecke postiert waren, verbunden, um zu hören, ob es regnet", beschreibt Hayden die Überlegungen vor dem Rennen.
"Wir entschieden uns dann für die sichere Variante, denn fast alle hatten sich für den weichen Reifen entschieden. Zu Beginn bin ich wirklich schnelle Runden gefahren, aber das hat die Reifen zerstört. Wenn die Reifen zerstört sind, dann funktioniert nichts mehr. Es war schwierig, das Motorrad zu verzögern. Ich bekam auch starkes Chattering. Es trat auf beiden Seiten auf, aber stärker auf der linken Flanke. Links war der Reifen komplett am Ende."
"Es war unmöglich, die Pace aufrechtzuerhalten. Es gab auch eine Stelle auf der Strecke, wo mir die Elektronik viel zu viel Traktionskontrolle zuschaltete. Das killte meine Beschleunigung von Kurve 15 bis 16. Das hat mich viel Zeit gekostet." Deshalb fällt Haydens Fazit auch nicht sonderlich positiv aus. "Es war sicher kein tolles Rennen, aber ich war noch nie so knapp am Sieger dran wie diesmal. Auf der Ziellinie fehlten nur 15 Sekunden. Ich schätze, man muss es auch positiv sehen."
Warum nimmt die Ducati die Hinterreifen härter ran als Honda und Yamaha ? "Wir haben genug Grip am Hinterrad, aber je mehr der Reifen durchdreht, desto schneller verschleißt man den Reifen. Es liegt am Motor, aber auch am Chassis", meint Hayden. Das ist aber auch eine Erklärung, warum Ducati im Nassen schnell ist. "Es hat uns aber an diesem Wochenende auch geholfen, denn als es kalt war, sind wir hinausgefahren und waren im Regen sehr schnell."
"Als heute die Sonne herauskam, konnte ich den Unterschied spüren. Es wurde schlechter. Vielleicht wäre es mit dem harten Hinterreifen etwas besser gewesen. In den ersten Runden hätte ich damit wahrscheinlich aber nicht mit der Spitze mithalten können." Am Ende konnte Hayden auch nicht Crutchlow in Schach halten. "Ich habe ihn kommen sehen. Die Reifen haben nachgelassen und je mehr ich gepusht habe, desto schlimmer ist es geworden. Er ist sehr schnell gekommen."

