Hayden: "Es ist frustrierend"

Ein Sturz beendet alle Hoffnungen von Nicky Hayden auf ein gutes Ergebnis - Trotzdem nimmt der Ducati-Werksfahrer Positives aus Barcelona mit

(Motorsport-Total.com) - Für Nicky Hayden dauerte der Grand Prix von Katalonien keine neun Minuten. Nach fünf Runden lag seine Ducati in Kurve zehn im Kiesbett. Kurz zuvor hatte der US-Amerikaner Stefan Bradl überholt und war auf Kurs zu einem guten Ergebnis. Doch dann klappte in der Linkskurve plötzlich das Vorderrad ein und Hayden rutschte ins Kiesbett. Er ärgerte sich über diesen Fehler und ließ seinem Ärger mit einem Tritt gegen die Airfences freien Lauf. "Es war nicht einfach bei diesen Bedingungen. Das Vorderrad war sehr rutschig. Es war heißer als sonst an diesem Wochenende", macht er Umstände aus, die zu diesem Sturz führten.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Schlagartig klappte Nicky Hayden in Kurve zehn das Vorderrad ein Zoom

Das Rennen begann auch nicht optimal: "Ich habe meine gute Startposition nicht nutzen können. Ich war frustriert, aber nachdem ich einige Jungs überholt hatte, fühlte sich das Motorrad okay an. Als ich Bradl überholt hatte, versuchte ich ihn abzuschütteln. Ich wollte freie Runden fahren, um zu sehen welche Pace ich gehen kann. Dann kam ich ziemlich schnell am Ende der Gegengeraden an. Als ich die Bremse löste, klappte das Motorrad ein. Es ging so schnell, dass ich nichts tun konnte."

"Es war unglaublich frustrierend, weil es bisher das beste Wochenende der Saison war, was das Gefühl und die Pace anbelangt. Dass ich das Rennen im Kiesbett beendet habe, schmerzt", ärgert sich Hayden auch noch nach dem Rennen. "Trotzdem kann ich positive Sachen mitnehmen. Morgen werde ich das neue Motorrad fahren. Wir werden sehen welches Potenzial es hat und ob wir mehr herausholen können als aus dem Standard-Bike", ist sein Mut nach vorne gerichtet.


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP in Barcelona, Sonntag


Nach dem Sturz saß Hayden geknickt in der Ducati-Box und verfolgte den Spanien-Express im Fernsehen. "Es macht nie Spaß, wenn man sich ein Rennen ansehen muss. Ich war Fünfter und es sind noch einige Jungs vor mir ausgefallen. Ich hätte gute Punkte sammeln können", trauert er einem Top-5-Ergebnis nach. "Als ich Bradl überholt hatte, fühlte ich mich stärker als er. Warum hätte ich dann nicht mein bestes Trockenergebnis des Jahres holen können? Das Rennen im Fernsehen zu sehen, hat keinen Spaß gemacht."

Nach Haydens Ausfall hatte Bradl freie Bahn und kam als Fünfter ins Ziel. Hayden glaubt, dass er besser als der Deutsche unterwegs sein hätte können. "In einigen Passagen hatte ich mehr Grip als er. Dafür war er bei der Beschleunigung besser, aber mein Motorrad hat nicht schlecht funktioniert. Ich folgte ihm, hatte dann einen guten Schwung und bremste mich in Kurve eins vorbei. Anschließend hatte ich meine zwei besten Zwischenzeiten. Die Bremse funktionierte im Vergleich zu einigen anderen Rennen auch sehr gut."

War der Reifenverschleiß so wie befürchtet? "Soweit bin ich nicht gekommen", merkt Hayden mit sarkastischem Unterton an. "In den ersten Runden gab es nicht viel Grip. Es war heißer, aber ich weiß nicht, wie der Reifenverschleiß zu erwarten war. Schon in der dritten Runde wechselte ich auf das zweite Motormapping. Ich versuchte Positionen gutzumachen, aber dabei meine Reifen nicht zu sehr ranzunehmen. Bis dahin spürte ich nicht, dass die Reifen stark nachließen. Ich bin über das Vorderrad ausgerutscht, das hat mit dem Reifenverschleiß hinten nichts zu tun." Am Montag testet Ducati das Labor-Bike und nimmt Vergleichstests mit der Standard-GP13 vor.