Hayden: Einsames Rennen zu Platz sieben

Nicky Hayden kam in Jerez als Siebter ins Ziel und hatte seinen Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso im Griff - Es war sein bestes Ergebnis in dieser Saison

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden kam beim Grand Prix von Spanien in Jerez als Siebter ins Ziel. Gegen die etablierten Honda- und Yamaha-Fahrer hatte der US-Amerikaner keine realistische Chance. Im Ziel betrug sein Rückstand auf Sieger Dani Pedrosa 25 Sekunden. Einen kleinen Prestigeerfolg feierte Hayden gegen seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso, der große Schwierigkeiten hatte und zwar Achter wurde, aber weitere 16 Sekunden später die Ziellinie überquerte. Viel kann sich Hayden davon allerdings nicht kaufen, weshalb er auch nicht in Euphorie verfällt.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden eroberte mit Platz sieben sein bestes Saisonergebnis Zoom

"Platz sieben ist nicht spektakulär. Für das Warmup nahmen wir eine Veränderung am Motorrad vor. Ich war Fünfter und mein Gefühl war konstant gut. Im Rennen war mein Start recht annehmend. Das Rennen war jetzt kein Desaster, aber es war frustrierend, weil Bautista und Crutchlow in den ersten zehn Runden nicht viel schneller waren als ich. Es waren nur wenige Zehntelsekunden", rekapituliert Hayden sein Rennen.

"Als Bradl stürzte, lag sein Motorrad auf der Ideallinie. Dadurch verlor ich einige Meter, die ich versuchte wiedergutzumachen. Ich bin aber etwas über das Limit gegangen, habe das Vorderrad manchmal zu sehr gepusht und bin dadurch ab und zu von der Linie abgekommen. Dadurch sind sie weggefahren, aber nicht so viel. Dann konnten sie sich aber absetzen und von da an war es ein einsames Rennen. Ich versuchte meinen Rhythmus zu halten und einfach nur die karierte Flagge zu sehen."


Fotos: Nicky Hayden, MotoGP in Jerez


"'Dovi' hat mich in Texas deutlich geschlagen. Es war schön, dass ich einen Vorsprung auf ihn hatte, aber das ist kein großer Trostpreis. Es ist natürlich besser, dass es für mich so gelaufen ist als andersherum. Austin war eine herbe Schlappe", vergleicht er die beiden Rennen. Unter dem Strich war Hayden relativ zufrieden. "Es war jetzt nicht spektakulär, aber es ist mein bestes Ergebnis in diesem Jahr. Das Qualifying war auch sehr gut und ich hatte wahrscheinlich hier das beste Gefühl. Es wäre schön gewesen, wenn ich etwas länger an Bautista und Crutchlow hätte dranbleiben können."

Nicky Hayden

Mit der Arbeit über das Wochenende ist Nicky Hayden sehr zufrieden Zoom

Für Hayden lief es nicht so schwierig wie für seinen Teamkollegen. Auch die Arbeit an der Ducati-Box war im Laufe des Wochenendes positiv und ein Fortschritt gegenüber den ersten beiden Grands Prix. "Wenn ich meine Zeiten mit der Konkurrenz vergleiche, dann bin ich im Rennen nur um eine Sekunde pro Runde langsamer gewesen. Neun Zehntelsekunden sind aber immer noch viel. Es ist aber besser als zu Saisonbeginn", schätzt Hayden die Situation ein. "Wir haben aber keine großen Veränderungen vorgenommen."

"In Katar und Austin bauten wir das Motorrad für den Sonntag stark um. Hier haben wir nur eine Feder getauscht und die Frontpartie etwas höher gesetzt. Es waren keine großen Veränderungen. Genau solche Änderungen will man für den Sonntag vornehmen und nicht irgendwelche verrückten Dinge machen. Das Team hat an diesem Wochenende sehr gut gearbeitet. Es waren kleine Fortschritte und wir haben gute Informationen gesammelt."

Schwellung bereitete keine großen Probleme

Nach dem ersten Trainingstag gab der Weltmeister von 2006 zu Protokoll, dass er eventuell mit der härteren Hinterreifenmischung fahren könnte. Schließlich wählte er aber wie alle anderen Fahrer die weichere Mischung. "Am Freitag hatte ich mit dem harten Reifen ein viel besseres Gefühl, aber im Qualifying brachte ich die weiche Mischung besser zum Arbeiten. Die weiche Mischung hat nicht zu stark abgebaut", erklärt Hayden die Gründe für diese Entscheidung. "In der Aufwärmrunde war es etwas schmierig, aber dann hat es schon gepasst."

"Es wäre schön, wenn ich mit Pirros Motorrad fahren könnte." Hayden über den Test am Montag

In Jerez war Hayden mit einer mysteriösen Schwellung an seiner rechten Hand angereist. Das Rennen über 27 Runden war ein Härtetest, den er aber gut meisterte. "Am Ende der Aufwärmrunde startete der Adrenalinkick. Ich hatte mir auch eine Injektion geben lassen, was immer hilft. In den letzten zehn Runden war es dann nicht mehr so gut. Es war auch niemand in meiner Nähe. Die letzte Runde war sehr schmerzhaft, aber ich habe es geschafft. Es hat an diesem Wochenende sicher nicht geholfen, aber das war nicht der Grund, warum ich den Anschluss an Bautista und Crutchlow verloren habe."

Ist eine Operation geplant? "Wir werden es sehen. Ich war bei Ärzten, aber sie haben unterschiedliche Meinungen. Es ist nichts komplett falsch mit meiner Hand, aber sie war stark geschwollen." Am Montag steht in Jerez noch ein Testtag auf dem Programm. Kann Hayden trotz der Schwellung fahren? "Wir werden es in der Früh entscheiden. Es wäre schön, wenn ich mit Pirros Motorrad fahren könnte. Es ist nicht der erhofft große Fortschritt. Pirro ist ein gutes Rennen gefahren, aber er war in jüngster Zeit oft in Jerez unterwegs. Ich hoffe, dass ich morgen damit fahren und einige Informationen sammeln kann."