• 05.02.2010 18:42

  • von Britta Weddige

Gresini: Melandri sucht Balance, Simoncelli fliegt ab

Der zweite Testtag in Sepang war für das Gresini-Team nicht gerade einfach: Marco Melandri suchte nach Lösungen, Marco Simoncelli trotzte den Schmerzen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem produktiven gestrigen ersten Testtag in Sepang war das Gresini-Team voller Zuversicht in den heutigen zweiten Tag gestartet. Doch zunächst durchkreuzte das regnerische Wetter am Morgen die Pläne des Honda-Satellitenteams. Dazu kam auch noch ein Sturz von Marco Simoncelli am frühen Nachmittag.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri fand am ende doch noch eine gute Basis für die nächsten Tests

Der Italiener schürfte sich dabei den Ellbogen und den linken Oberschenkel auf und zog sich eine schwere Prellung am kleinen Finger seiner linken Hand zu. Doch er biss die Zähne zusammen, denn er wusste, wie beschränkt die Testzeit in diesem Jahr ist. Simoncelli trotzte den Schmerzen und ging wieder auf die Strecke, um seine Abstimmungsarbeit fortzusetzen und wichtige Daten zu sammeln. Teamkollege Marco Melandri fand zum Abschluss auch noch den richtigen Weg, den er beim nächsten Test einschlagen will.#w1#

"Es war ein sehr schwieriger Tag", bilanziert Melandri. "Wir haben weiter an der Geometrie des Bikes gearbeitet und alles versucht, um die richtige Balance sowie ein gutes Feeling an der Front und am Kurveneingang zu finden. Wir sind sowohl auf gute als auch auf schlechte Lösungen gekommen, bevor wir später dann eine Einstellung gefunden haben, die uns als Basis für die Zukunft dienen könnte."

"Das Wichtigste war jedoch, den richtigen Weg zu finden und das ist uns gelungen." Marco Melandri

Melandri arbeitete zudem an der Aufhängung: "Wir konnten das deutlich verbessern, wir wissen jedoch, dass noch viel zu tun ist. Mit unseren Erkenntnissen können wir einen guten Plan für die nächsten Tests ausarbeiten. Es war nur schade, dass uns der Regen eine Stunde gekostet hat und wir deshalb nicht mit neuen Reifen testen konnten. Das Wichtigste war jedoch, den richtigen Weg zu finden und das ist uns gelungen."

Teamkollege Melandri fand schon den Vormittag "relativ schwierig", weil er sein Bike nicht vernünftig zum Laufen bekam und dabei viel Zeit verlor. "Und obendrauf hatte ich dann auch noch meinen Crash", seufzt er. "Ich war mit neuen Reifen rausgegangen, bin aber nach einer halben Runde wieder zurückgefahren, weil wir immer noch dieselben Probleme hatten. Ich habe einen Technikcheck gemacht und noch einmal rausgefahren."

"Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hatte ich Glück, dass ich nur ein paar Schrammen habe." Marco Simoncelli

"In der ersten Linkskurve hat mich das Bike abgeworfen, obowhl ich wirklich aufgepasst hatte - vielleicht nicht genug", schildert er weiter. "Ich bin heftig auf dem Apshalt aufgeschlagen. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, hatte ich Glück, dass ich nur ein paar Schrammen habe. Es hätte viel schlimmer ausgehen können." Der spätere Nachmittag ist laut Simoncelli dann wesentlich besser gelaufen: "Das Bike fühlte sich viel besser an und meine Rundenzeit kam nicht von ungefähr. Jetzt müssen wir unsere Ideen sammeln und uns einen Plan für die nächsten Tests ausdenken. Ich reise hoch motiviert nach Hause."

Teamchef Fausto Gresini pflichtet bei, dass es kein einfacher Test war: "Melandri und Simoncelli hatten beide viel zu tun. Wir haben ein komplett neues Bike und es waren zwei herausfordernde Tage mit verschiedenen Aufhängungen und Elektroniklösungen." Er gibt zu bedenken, dass sich beide Fahrer erst noch an ihre neuen Bikes und das Team gewöhnen müssen. "Wir reisen mit dem Wissen ab, dass wir nochviel zu tun haben, aber wir glauben an unser Potenzial und an das der RCV212", so Gresini.