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Gigi Dall'Igna stellt klar: "Mapping 8 war nur ein Vorschlag"

Ducati-Rennleiter Gigi Dall'Igna nimmt zu "Suggested Mapping 8" Stellung: Es war kein Befehl, sondern ein Vorschlag - Falsche Einschätzung als Fernsehzuschauer

(Motorsport-Total.com) - "Das war ein Vorschlag und kein Befehl", hält Gigi Dall'Igna einen Tag nach dem MotoGP-Saisonfinale in Valencia fest. So wie schon in Malaysia sendete Ducati Jorge Lorenzo die Nachricht "Suggested Mapping 8" auf das Dashboard. Ein Signal, um seinen direkt dahinter fahrenden Teamkollegen Andrea Dovizioso vorbeizulassen. Lorenzo reagierte auf diese Teamorder nicht, auch als ihm eine Boxentafel mit einem unmissverständlichen Zeichen gezeigt wurde, blieb der Spanier vorne.

Titel-Bild zur News: Gigi Dall'Igna

Laut Renndirektor Gigi Dall'Igna ist "Suggested Mapping 8" kein Befehl Zoom

Die englische Formulierung "to suggest something" heißt übersetzt "etwas vorschlagen". So legt auch Ducati diese Anweisung aus. "Im Fernsehen", erläutert Dall'Igna, "kamen wir zur Ansicht, dass Dovi schneller war. Und deshalb hätten wir es gerne gehabt, dass er vor Lorenzo ist. Die Fahrer waren aber anderer Meinung. Als Lorenzo unser Signal auf seinem Dashboard sah, dachte er, dass er der schnellere Fahrer ist und blieb vorne."

Auch viele Fans vor den Fernsehern weltweit hatten den Eindruck, dass Dovizioso schneller fahren könnte als Lorenzo. Der Spanier sagt allerdings: "Ich habe diese Anweisungen die ganze Zeit gesehen. Doch selbst mit diesem Vorschlag im Blick griff ich weiter an, denn das war das Beste für mich, für Ducati und für Dovi. Wie Dovi gesagt hat, habe ich ihm dabei geholfen, sein Renntempo um ein oder zwei Zehntelsekunden zu steigern, um damit so dicht wie möglich an der Spitzengruppe dran sein zu können."

"In der Anfangsphase", sagt Dovizioso zu dieser Situation, "wollte ich Jorge überholen, aber ich war in einigen Kurven langsamer. Letztendlich hat er mir ein gutes Tempo vorgegeben." Der Vizeweltmeister will von einer Blockade durch Lorenzo nichts wissen: "Es war gut, ihm zu folgen. So konnte ich an der Spitzengruppe dran bleiben, aber wir waren die ganze Zeit über dem Limit unterwegs. Ich war völlig fertig, weil ich nicht so sanft waren konnte wie ich wollte. Wir waren beide über dem Limit. Deshalb sind wir dann beide gestürzt."

Dall'Igna: Fehleinschätzung als Fernsehzuschauer

Damit verfolgte Lorenzo jenen Plan, den sich Ducati ursprünglich zurechtgelegt hat. "Manche Rennen in diesem Jahr", hält Dall'Igna fest und denkt an Barcelona, "konnte man nur gewinnen, indem man den Hinterreifen bis Rennende nicht zerstört. Der Reifenverschleiß war gestern ein Problem. Deswegen war unser Vorschlag, dass der schnellere Fahrer vorne ist und den Kontakt mit der Spitzengruppe hält, damit es für Dovi die Möglichkeit gibt, das Rennen zu gewinnen. Das war unser Ziel."

Da beide Fahrer stürzten, war die Weltmeisterschaft ohnehin für Honda-Ass Marc Marquez entschieden. Die Situation mit "Mapping 8" sieht Dall'Igna deswegen gelassen: "Am Ende hat der Fahrer auf dem Motorrad mehr Informationen als wir, die im Sessel sitzen und fernsehen. Ich kenne Jorge sehr gut. Er hätte Dovi vorbeigelassen, wenn er die WM gewinnen hätte können. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich glaube, dass war unser Missverständnis, weil wir ferngesehen haben."