Gibernau: Es geht um den Genuss
Sete Gibernau nimmt seinen möglichen Kritikern schon vor der Rückkehr in die MotoGP Wind aus den Segeln: "Bin nicht für Rennsiege zurückgekommen"
(Motorsport-Total.com) - Wenn die MotoGP-Saison 2009 startet, werden viele Augen auf den erfahrenen Rückkehrer Sete Gibernau gerichtet sein. Der Spanier, der mit dem neuen Onde-2000-Team eine Ducati an den Start bringt, wird einen neuen Anlauf in der Königsklasse wagen. Nicht wenige Fachleute sind sich sicher: Gibernau könnte Probleme bekommen. "Aber ich bin auch nicht für Rennsiege zurückgekommen, sondern ich will es einfach genießen", sagte der 35-Jährige der 'Gazzetta dello Sport'.

© Onde 2000
Sete Gibernau war 2003 und 2004 Zweiter hinter Valentino Rossi
"Es ist vollkommen klar, dass man den Sete von 2006 nicht mit dem von heute vergleichen kann", bat Gibernau frühzeitig bei potenziellen Kritikern um Verständnis. "Mir fehlt es noch an Vertrauen und es mangelt auch noch an diesen speziellen Kleinigkeiten, die einen richtig schnell machen. Um auf dem Level von 2006 zu sein, muss ich noch viel mehr arbeiten."#w1#
Der 155-fache Grand-Prix-Teilnehmer kündigte an, er wolle so lange in der MotoGP bleiben, bis der Spaß verloren geht. "Ich habe erst einmal einen Einjahresvertrag unterschrieben. Danach sehen wir weiter." Gibernau muss sich nach zwei Jahren Pause wieder neu zurechtfinden. "Die Ducati ist eine tolle Maschine. Im Vergleich zu 2006 geht man mit viel mehr Speed in die Kurven und es gibt auch viel mehr Elektronik. Man muss den Dingen blind vertrauen. Das kann ich noch nicht."
Vor allem die Traktionskontrolle ist der Bereich, wo Gibernau schnell das nötige Vertrauen finden muss. Während seine Kollegen - allen voran Markenkollege Casey Stoner - keinerlei Zweifel an den elektronischen Steuerungen haben, geht der Motorrad-Veteran noch zu vorsichtig mit dem Gashahn um. "Ich denke immer, der Fahrer muss das regeln, aber man muss es eher dem Bike überlassen." Gibernau gab offen zu, dass sein Verhältnis zu Valentino Rossi zuletzt weniger gut war, kündigte aber an: "Ich habe großen Respekt. Vielleicht können wir wieder eine gute Beziehung aufbauen."

