• 09.02.2014 21:41

  • von Dominik Sharaf

Flaggensignale unter der Nase: Piloten gehen fünf Lichter auf

Alle Klassen der Motorrad-WM sollen über ein System verfügen, dass Flaggen via Lichtsignal auf die Armaturen bringt - Keine Einheitslösung und Einschränkungen

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP könnte in der kommenden Saison noch sicherer werden. Am zweiten Testtag im malaysischen Sepang in der vergangenen Woche testete die Rennleitung ein neues System, das Flaggensignale auf die Armaturen der einzelnen Maschinen transportiert und direkt unter den Augen des Piloten visualisiert. "Es funktioniert alles und wir führen die finalen Tests durch", teilt Rennleiter Mark Webb mit. Aktuell lässt sich die rote, die schwarze und die schwarz-orangene Flagge anzeigen.

Titel-Bild zur News: Rote Flagge in Macao 2013

Neue Sonderausstattung: Die MotoGP-Piloten sehen Flaggen bald im Cockpit Zoom

Außerdem kann auf zwei bestimmte Sanktionen hingewiesen werden. Zum einen handelt es sich dabei um eine Durchfahrtsstrafe, zum anderen um die Platzfreigabe zugunsten eines Kontrahenten - etwa, wenn zuvor mit zu harten Bandagen überholt wurde. Gelb für allgemeine Gefahrenstelle ist bislang nicht vorgesehen, weil dieses Signal nicht ausschließlich von der Rennleitung kontrolliert wird - genau wie blaue (Überrundung) oder rot-gelb-gestreifte Flaggen (rutschige Fahrbahn), die Streckenposten eigenmächtig schwenken.

Webb erklärt: "Ehe wir uns mit dem System nicht zu 100 Prozent sicher sind, will ich den Marshalls nicht die Macht geben, Lichter auf den Armaturen zu kontrollieren. Es geht Schritt für Schritt." Mit der neuen Steuereinheit (ECU) in der MotoGP hat die Novelle übrigens nichts zu tun, sondern wird auch in den kleineren Klassen Moto2 und Moto3 zum Einsatz kommen. Vielmehr ist die Sache einem neuen Transponder zu verdanken, der zweiseitige Kommunikation sowie die individuelle Übermittlung an einen bestimmten Empfänger erlaubt.


MotoGP-Testfahrten in Sepang

So ist es möglich, das System bei Maschinen abzuschalten, die sich gerade gar nicht auf der Strecke befinden, oder in Zukunft nur in bestimmten Streckenbereichen vor Nässe zu warnen. Die genaue Installation bleibt den Motorradherstellern überlassen. Während einige Piloten sich offenbar hellere Leuchten wünschen, ist Andrea Dovizioso angetan: "Sie wollten wissen, ob ich die neuen Anzeigen sehe", erinnert sich der Ducati-Pilot an seinen Test. "Das war wirklich gut, auch wenn noch nicht feststeht, wie genau wir es verwenden. Interessant ist es aber mit Sicherheit."

Für Rennleiter Webb bietet sich der Vergleich mit der Einführung der Schlussleuchte für Regen an. "Jetzt haben sich alle auf eine bestimmte Stärke eingeschossen. Wir tüfteln noch und jeder Hersteller hat seine eigene Idee davon, was der beste Weg. Wir gestehen ihnen das innerhalb bestimmter Grenzen zu, weil ich glaube, dass wir das beste System noch nicht gefunden haben." Eine einheitliche Lösung soll es spätestens zum Ende der Saison 2014 geben, blickt der Mann mit dem MotoGP-Kommando voraus.