Ex-Crew-Chief mahnt: "Niemand kann Lorenzo in Frage stellen"

Viel Kritik und Verletzungspech hat Jorge Lorenzo in der ersten Hälfte der MotoGP-Saison einstecken müssen - Für Juan Martinez kein Grund, ihn abzuschreiben

(Motorsport-Total.com) - Gerade als es den Anschein machte, als würde Jorge Lorenzo mit seiner Honda besser zurechtkommen, bremste ihn eine Wirbelverletzung infolge seines Sturzes in Assen aus. Beim Deutschland-GP wurde der Spanier von Testpilot Stefan Bradl ersetzt. Nach der Sommerpause, so hofft man, soll Lorenzo wieder genesen in Brünn antreten können.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Zuletzt saß Jorge Lorenzo in Assen auf seine Honda RC213V und verletzte sich Zoom

Was ist für den Honda-Piloten dann möglich? In der ersten Saisonhälfte reichte es kein einziges Mal für einen Top-10-Platz. In Barcelona fuhr Lorenzo nach einem Raketenstart zwar in der Spitzengruppe mit, kegelte aber nach einem Verbremser drei andere Piloten und sich selbst aus dem Feld. Mit der Verletzung in Assen folgte schließlich ein weiterer Tiefschlag.

Juan Martinez, der als Crew-Chief einst Sete Gibernau und Nicky Hayden betreute, glaubt trotzdem, dass es Lorenzo noch weit bringen kann. Zwar hält er fest: "Was mit Jorge passiert, passiert mit uns allen, wenn wir älter werden. Wir können Veränderungen schwieriger zu verdauen." Damit meint er den erneuten Herstellerwechsel von Ducati zu Honda und Lorenzos schwierige Adaption.

Zugleich betont Martinez aber, dass deshalb niemand "Jorges Größe" in Frage stellen könne. "Ich denke, er ist einer der besten Fahrer, die je in der MotoGP gefahren sind, zumindest in den Jahren, in denen ich es verfolgt habe. In Barcelona zeigte er, dass sich sein Tempo verbessert hat. Die Herausforderung ist sehr schwierig, denn die Klasse wird immer härter."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Jorge Lorenzo

Fast alle Motorräder seien außergewöhnlich gut, "was bedeutet, dass man, wenn man nicht 100 Prozent geben kann, im Ranking schnell zurückfällt". Umso höher rechnet er Lorenzo an, dass er sich bereits zum zweiten Mal der Herausforderung eines Herstellerwechsels stellt. "Jorge hat gezeigt, dass er immer gut aus komplizierten Situationen herausgekommen ist", urteilt Martinez über seinen Landsmann.

"Da er älter ist, können einem mehr Dinge durch den Kopf gehen, und seit letztem Jahr in Aragon hat er kein Glück mit Verletzungen, was seine Anpassung erschwert hat. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass wir bald sehen werden, wie Jorge um Siege kämpft, wenn er seine Bemühungen fortsetzt und das Team ihm die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung stellt."

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