• 26.04.2009 11:15

  • von Stefan Ziegler

Enttäuschung pur bei Suzuki

Vom Heimrennen hätte man sich mehr erwartet: Chris Vermeulen und Loris Capirossi waren mit dem Suzuki-Auftritt in Motegi alles andere als zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte sich Suzuki fest vorgenommen, dem heimischen Publikum in Japan eine gute Show zu bieten. Dies gelang zunächst ganz hervorragend, denn beim Start konnten sich die hellblauen Motorräder gut in Szene setzen. Doch als das Rennen voranschritt, verschwanden Chris Vermeulen und Loris Capirossi sukzessive wieder im Mittelfeld. Am Ende standen für die beiden Routiniers die Positionen sieben und zehn zu Buche - zu wenig, wie Teammanager Paul Denning zugeben musste.

Titel-Bild zur News: Chris Vermeulen

Chris Vermeulen schlug sich zunächst sehr gut, fiel dann aber immer weiter zurück...

Auch den Fahrern stand nach dem Rennen die Frustration über das bescheidene Abschneiden ins Gesicht geschrieben: "Ich bin richtig enttäuscht, denn eigentlich hatte ich einen guten Start und das Bike hat sich auch richtig gut angefühlt. Da war definitiv ein gutes Ergebnis drin für uns", sagte Vermeulen nach dem zweiten Saisonlauf in Motegi. "Wir haben im Rennen den harten Reifen eingesetzt und das war gerade auf den ersten Metern etwas erschreckend."#w1#

Vermeulen hätte sich mehr erhofft

"Ich habe alles gegeben und wollte unbedingt an Valentino dran bleiben. Schon nach wenigen Runden bekam ich aber beim Runterschalten vor den Kurven ein Problem, wodurch ich große Schwierigkeiten damit hatte, konstante Zeiten zu fahren", schilderte der Australier seinen weiteren Rennverlauf. "In Runde sechs wurde das dann zunehmend schlimmer. Abgesehen davon hat das Bike ziemlich gut funktioniert und ich wäre sicherlich vorne mit dabei gewesen."

"'Hätte, wäre, wenn' zählt aber nicht - wir müssen einfach dafür sorgen, dass dieses Problem nicht noch einmal auftritt", gab der 26-Jährige die weitere Marschrichtung für seinen Rennstall vor und fügte an: "Wenn wir unseren unlängst gezeigten Speed beibehalten können, dann dürfen wir zuversichtlich nach Jerez reisen. Dort können wir diese Scharte gewiss wieder auswetzen. Ich bin mir sicher, dass wir dort um das Podium kämpfen können", meinte Vermeulen.

Während die Japan-Reise für Vermeulen auf P10 ein Ende fand, kam Teamkollege Capirossi nicht über P7 hinaus. Doch das konnte den Altmeister nicht wirklich zufriedenstellen: "Den siebten Platz werte ich als Enttäuschung, denn das ist nicht unsere wahre Position und wir haben ganz sicher das Potential, um viel besser abzuschneiden", wetterte der Italiener nach dem Rennen. "Der Winter verlief nun einmal richtig gut, weil wir viel Zeit hatten um am Bike zu arbeiten."


Fotos: MotoGP-Wochenende in Motegi


Suzuki-Revanche in Jerez?

"Hier hatten wir allerdings nur ein trockenes und ein nasses Training zur Verfügung. Wir haben die besten Einstellungen nicht gefunden und das Rennen mit einem Setup begonnen, das wir hier noch niemals zuvor ausprobiert haben. Das Motorrad war so schlecht nicht, ich kam aber nie in einen guten Rhythmus und hatte auch kein gutes Gefühl mit den Reifen - sehr schade", sagte Capirossi. "Wir müssen wesentlich besser abschneiden. Wir haben uns einfach nicht gut genug verkauft."

Dieser Meinung schloss sich Teammanager Denning spontan an: "Chris und Loris haben sich am Sonntag wirklich alle Mühe gegeben, aber die Ergebnisse sind nicht das, was wir uns für das Heimrennen von Suzuki erhofft hatten", erläuterte das Suzuki-Oberhaupt. "Leider hat sich unser Setup-Versuch bei Loris nicht ausgezahlt - aber immerhin hat noch ein paar Punkte gemacht. Für Chris war es hingegen ein sehr enttäuschendes Rennen."

"Sein Bike war aufgrund eines Problems sehr schwierig zu fahren", nahm Denning Vermeulen in Schutz und merkte abschließend an: "Wir alle wissen, dass unser Potential weitaus größer ist, als dass die heutigen Ergebnisse vermuten lassen. Wir hätten mehr verdient gehabt. So können wir es kaum erwarten, diese Dinge gerade zu biegen. Beim Test in Jerez haben beide Fahrer zuletzt gut ausgesehen - wir freuen uns also schon sehr darauf, uns wieder in die Arbeit zu stürzen."