Elias möchte MotoGP-Chance nützen

(Motorsport-Total.com) - Toni Elias hat über Nacht sein Comeback in die MotoGP geschafft. Nach einer schwierigen Saison im Moto2-Team von Jorge "Aspar" Martinez trennte man sich nach Mugello einvernehmlich. Nachdem sich Hector Barbera beim Training das linke Bein gebrochen hat, suchte das Pramac-Team kurzfristig einen Ersatzfahrer und rief Elias an. Da der Spanier derzeit kein Team hat, nahm er das Angebot an und fährt den Grand Prix in Laguna Seca. "Ich bin sehr glücklich, dass ich hier bin. Leider hat sich Hector vor einer Woche verletzt."

© Pramac

Toni Elias fuhr am Freitag seine ersten Runden mit der Ducati GP12

"Pramac-Ducati hat mir diese Möglichkeit geboten, wofür ich mich bedanken möchte", sagt Elias im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Vor zwei Wochen habe ich mich dazu entschieden, aufzuhören. Trotzdem möchte ich mich bei Jorge Martinez bedanken, weil er mich gehen hat lassen. Er war gut zu mir." Im Winter nahmen Martinez und Elias den WM-Titel in der Moto2 ins Visier. Daraus wurde aber nichts. Nie war der Spanier im Spitzenfeld zu finden. Podestplätze waren außer Reichweite. In neun Rennen hat Elias lediglich 34 Punkte gesammelt und war nach Mugello WM-15.

Auf dem Papier passte alles: Die Aspar-Mannschaft hat Erfahrung und mit Suter verfügte man über Topmaterial. Marc Marquez und Tom Lüthi sind mit dem Schweizer Chassis an der Spitze und gewinnen Rennen. Warum hat es bei Elias nicht geklappt? "Eine schwierige Frage. Ich möchte mit niemandem Probleme haben. Ich kann sagen, dass ich mit Jorge, dem Team und mit allen Mechanikern bis zum Ende ein gutes Verhältnis hatte", äußert sich der Moto2-Weltmeister von 2010 diplomatisch.

"Von Beginn an habe ich mich auf diesem Motorrad nicht wohlgefühlt. Wir haben viel gearbeitet, aber wir haben für mich nicht die besten Lösungen gefunden. Die Trennung war eine persönliche Entscheidung. Ich habe nicht gefühlt, dass ich mich mit diesem Material weiter verbessern könnte. Ich glaube, es war eine gute Entscheidung und ich wünsche dem Team und Suter das Beste. Es hat nicht funktioniert, aber das Leben ist manchmal so."

Nun darf sich Elias wieder im Rampenlicht der MotoGP präsentieren. "Es war eine große Überraschung, als ich eine Woche später den Anruf bekam, ob ich Hector vertreten möchte, bis er wieder zurückkehren kann. Für mich ist diese Möglichkeit sehr wichtig. Es wird natürlich sehr schwierig, aber ich versuche es zu genießen und dann sehen wir, was passieren wird", meint Elias.

Bereits im Jahr 2008 fuhr er im Pramac-Team eine Ducati. Es war eine gute Saison, denn in Brünn kletterte der 29-Jährige als Zweiter und in Misano als Dritter auf das Podium. "Ich kenne das Team. Alle haben mich gut aufgenommen. 2008 hatten wir mit zwei Podestplätzen tolle Resultate", erinnert er sich zurück, mahnt aber gleichzeitig vor der Herausforderung: "Ich weiß aber, dass es schwierig wird, denn in die MotoGP zurückzukommen ist nie leicht, speziell so kurzfristig und noch dazu auf einer Strecke wie Laguna Seca."

"Es wird schwierig, aber wie gesagt, ich werde versuchen es zu genießen und mein Bestes zu geben. Hoffentlich kann ich für meine Zukunft gute Resultate holen." Stellt sich die Frage, wie es in Zukunft mit Elias weitergehen wird? "Im Moment konzentriere ich mich auf dieses Rennen. Wir werden sehen, ob ich nur dieses eine Rennen fahren werde, oder ob es zwei oder drei werden, falls Hector nicht zurückkommen kann."

"Dann werden wir sehen. Ich gehe davon aus, dass ich in Misano wieder in der Moto2 sein werde. Wir müssen aber erst sehen wo. Vielleicht habe ich nach diesem Wochenende mehrere Möglichkeiten, ich weiß es nicht." Dass der Wechsel zurück in die Königsklasse nicht einfach ist, wurde am Freitag ersichtlich. Elias fehlten 3,6 Sekunden auf die Spitze. Was Position 14 bedeutete. Es war sein erster Trainingstag überhaupt auf einer neuen 1,000er Maschine.