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Edwards entwickelt die Suter-BMW unermüdlich weiter

Colin Edwards und die Forward-Mannschaft erzielen kontinuierlich Fortschritte mit der Suter-BMW - Das Motorrad fühlt sich zu 100 Prozent wie ein Grand-Prix-Bike an

(Motorsport-Total.com) - Routinier Colin Edwards hat sich vor rund einem Jahr dazu entschlossen, sich auf das Claiming-Rule-Abenteuer einzulassen. Im Forward-Team gibt es ein vernünftiges Budget und man setzt auf eine Suter-BMW. Von den CRT-Bikes ist es jenes, das schon am längsten entwickelt wird. Aber erst seit sich Edwards darum kümmert, geht es vorwärts. Die Ergebnisse zeigen das allerdings noch nicht. Beim Saisonauftakt in Katar war der "Texas Tornado" auf Anhieb bester CRT-Fahrer, aber dann kam viel Pech dazu, wie auch der Schlüsselbeinbruch in Estoril.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Beim Saisonauftakt in Katar war Colin Edwards bester CRT-Fahrer

Im Schatten der Stars wird auch bei den neuen Teams emsig gearbeitet und entwickelt. "Beim ersten Sepang-Test bemerkten wir Probleme am Chassis. Sie sagten zu mir, 'Okay, wir werden zum nächsten Test ein anderes Chassis bringen'", wird Edwards von 'Motor Cycle News' zitiert. "Das passierte bei Yamaha nie. Diese Jungs können praktisch tun was sie wollen. Im Vergleich zu meinem gewohnten Material fühlte sich das erste Chassis sehr, sehr steif an. Das neue Chassis ist weicher und fühlt sich viel besser an."

Seither wird hauptsächlich an der Abstimmung gearbeitet. Auch bei der Elektronik, die von Bosch stammt, kann noch viel gewonnen werden. An den beiden Testtagen zuletzt in Barcelona und Aragon wurden außerdem zwei unterschiedliche BMW-Motoren getestet. "Er fühlte sich weicher und nicht so aggressiv an. Wir sind uns noch nicht sicher, ob es besser oder schlechter ist." Dafür wurden bei der Abstimmung wieder Fortschritte erzielt.

"Es fühlt sich so an, dass wir hier wirklich Fortschritte machen. Es ist jetzt viel mehr eine Freude damit zu fahren. Wenn man einfacher fahren kann, dann hat man mehr Vertrauen", meint Edwards. "Wir stellten das Motorrad höher ein. Es fühlte sich gut an. Vor einer Woche war es das erste Mal, dass ich mich auf dem Motorrad sofort wohl gefühlt habe." Das soll sich in erster Linie im Qualifying bezahlt machen.


Fotos: MotoGP in Barcelona


"Wenn ich jetzt einen weicheren Reifen montiere, dann kann ich schneller fahren. Das war bisher nicht der Fall. Bisher war es egal, welchen Reifen man montiert hat. Es fühlte sich so an, als wären dir die Hände gebunden." Es werden also Fortschritte erzielt, doch in der Praxis haben die CRT-Bikes keine Chance gegen die richtigen MotoGP-Prototypen von Honda, Yamaha und Ducati. Wo ist der größte Unterschied zwischen den unterschiedlichen Motorrädern? Bei der Elektronik, dem Chassis oder dem Motor?

"Kann ich alle drei sagen?", meint Edwards. "Ehrlich gesagt, fühlen sich die Motorräder recht ähnlich an. Wenn man in die Rennabteilung bei Yamaha geht, dann arbeiten dort 50 Leute am Motorrad und unzählige Menschen in der Elektronik-Abteilung. Bei uns arbeiten drei, vier Leute an der Elektronik und die Motoren bekommen wir von BMW." Die Claiming-Rule-Teams sind zwischen den Prototypen und den Superbikes anzusiedeln, auch wenn die Superbikes auf manchen Strecken schneller sind.

"Superbikes sind wie Couches", vergleicht Edwards, der in den Jahren 2000 und 2002 Superbike-Weltmeister war. "Sie fühlen sich sehr sehr weich an und es gibt viel Gewichtstransfer. Unser Motorrad ist überhaupt nicht mit dem Superbike vergleichbar. Es fühlt sich zu 100 Prozent wie ein Grand-Prix-Bike an."