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Ducati-Fahrer für Le Mans zuversichtlich: Aber die ersten Sektoren liegen Yamaha

In Le Mans wird sich Ducati nicht auf die Holeshot-Vorrichtung und das Ride-Hight-System verlassen können - Trotzdem sind Bagnaia, Miller und Zarco zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Doppelsieg in Jerez ist Ducati mit breiter Brust zum Grand Prix von Frankreich gereist. Francesco Bagnaia wartet zwar noch auf seinen ersten MotoGP-Sieg, aber konstante Spitzenergebnisse haben dem Italiener erstmals die WM-Führung gebracht. Bei Teamkollege Jack Miller ist durch den Jerez-Sieg viel Druck abgefallen. Und Johann Zarco ist für sein Heimrennen in Le Mans wie immer besonders motiviert.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Zum ersten Mal in seiner Karriere führt Francesco Bagnaia die WM an Zoom

Zu viel will Bagnaia in seine WM-Führung aber nicht hineininterpretieren: "Das ist gut und schön, aber wir sind erst vier Rennen gefahren. Daran braucht man noch nicht denken. Le Mans gefällt mir. Ich war hier in den kleinen Klassen schon dreimal auf dem Podest."

"Unser Motorrad sollte hier auch gut passen", ist Bagnaia überzeugt. Ducati hat erst einmal in Le Mans gewonnen. Das gelang Danilo Petrucci im Vorjahr. 2020 wurde auf dieser Strecke im Herbst gefahren. Am Renntag hatte es geregnet.

Holeshot-System in Le Mans kein Vorteil

Der Bugatti-Circuit der legendären Strecke ist als "Stop-and-Go-Kurs" bekannt. Kann diese Charakteristik für Ducati ein Vorteil sein? Schließlich hat man die beste Beschleunigung und ein gut funktionierendes Ride-Hight-System, um am Kurvenausgang das Heck zu stauchen.

"Ich finde nicht, dass es eine Stop-and-Go-Strecke ist", entgegnet Bagnaia. "Der Speed ist natürlich nicht so hoch wie in Katar oder Phillip Island. Jerez ist meiner Meinung nach mehr Stop and Go. Die Vorrichtung können wir nur an einem Kurvenausgang verwenden."

Jack Miller, Francesco Bagnaia

Jack Miller und Bagnaia: Ducatis neue Fahrer sind erfolgreich Zoom

"Deswegen ist der Vorteil nicht groß." Der Italiener sieht andere Stärken seiner Ducati, die er in Le Mans ausspielen will: "Wir sind in der Bremsphase stark und haben eine gute Stabilität. Das kann uns mehr als die Beschleunigung helfen."

Auch Lokalmatador Zarco glaubt, dass Le Mans keine ausschließliche Ducati-Strecke ist: "Die ersten beiden Sektoren sind für Yamaha gut. Wir können in den Sektoren drei und vier unseren Vorteil suchen. Ich glaube, unser Vorteil liegt eher im Rennen."

Denn Ducati-Fahrer sind immer schwierig zu überholen. Die Startphase könnte sich diesmal anders gestalten. Denn nach der Startaufstellung führt ein langer Rechtsbogen in die enge Dunlop-Schikane. Die Holeshot-Systeme könnten deshalb in Le Mans keine Rolle spielen.

"Ich bin damit einmal in die erste Kurve gefahren, und das ist hier keine gute Situation", merkt Miller an. "Ich bin gespannt, wer die Holeshot-Systeme am Sonntag beim Start verwenden wird." Der Australier hat generell gemischte Erinnerungen an Le Mans.

Miller und Le Mans: Eine Hassliebe

"Ich habe mit Le Mans eine Art Hassliebe. In der Moto3 habe ich hier gewonnen. Dann wäre ich vor ein paar Jahren in Kurve 1 fast gestorben", erinnert Miller an einen schweren Sturz. "Und im Vorjahr hat mein Motorrad sieben Runden vor Rennende ausgesetzt."

Jack Miller

In Le Mans hat Jack Miller schon alles erlebt Zoom

Für das gesamte Wochenende sind immer wieder Regenschauer vorhergesagt. Die Fahrer und Teams stellen sich auf nasse Trainings ein. Das kann das ohnehin schon sehr enge Feld komplett durcheinanderwürfeln.

"Ein Regenrennen ist immer schwierig vorherzusagen", seufzt Bagnaia. "Wir müssen auf Sonntag warten, um zu sehen, ob wir so konkurrenzfähig wie in Jerez sind. Ich glaube, dass unser Motorrad auf allen Strecken schnell sein kann. Verschiedene Fahrstile funktionieren sehr gut."

Genauso sieht es Miller, der es nicht ausschließt, dass mit ihm, Bagnaia und Zarco auch einmal drei Ducati-Fahrer auf dem Podest stehen: "Wir haben insgesamt ein gutes Paket. Wenn es nicht in Le Mans klappt, dann hoffentlich in Mugello. Ich glaube, wir haben in diesem Jahr eine gute Chance, das Podest komplett zu belegen."

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