Dovizioso verpasst um Haaresbreite das Podium

Im Fotofinish verpasst Andrea Dovizioso das Podium beim Heimrennen in Misano - Mit der Balance seiner Tech-3-Yamaha war er nicht zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Andrea Dovizioso hatte sich beim Heimrennen in Misano von Startplatz sieben einen Podestplatz vorgenommen. Knapper kann man ihn nicht verpassen: Im Zielsprint musste sich die Tech-3-Yamaha um 0,003 Sekunden der Honda von Alvaro Bautista geschlagen geben. Der Spanier durfte beim Heimrennen von Gresini erstmals Champagner verspritzen. Dovizioso blieb nichts anderes übrig, als zurück an die Box zu fahren. Platz vier war ein weiteres solides Resultat, aber zufrieden war er nicht. "Es ist natürlich hart, wenn man so knapp das Podium verliert. Ich ärgere mich aber mehr über das Gefühl für das Motorrad als über den vierten Platz."

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso war mit der Balance seiner Yamaha nicht zufrieden Zoom

"Es ist schon oft in dieser Saison passiert und auch heute: Im Rennen hatte ich vorne viel weniger Grip. Deshalb musste ich den Fahrstil ändern", ärgert sich Dovizioso. "Ich konnte nicht so bremsen und nicht so in die Kurven einbiegen, wie ich wollte. Ich konnte nichts tun. Ich konnte nur ruhig fahren und habe zu 100 Prozent gepusht. Damit bin ich überhaupt nicht zufrieden. Platz zwei wäre möglich gewesen. Wenn es ein normales Wochenende gewesen wäre, an dem wir normal arbeiten hätten können, dann wäre es möglich gewesen. Dann hätten wir eine bessere Abstimmung gefunden", spricht er die nassen Freien Trainings an.

Dieses Problem mit den Vorderreifen ist dem Italiener ein Rätsel. "Das ist mir auch schon bei Honda passiert, aber ich weiß die Antwort nicht. Vielleicht hängt es mit den Dunlop-Reifen der Moto2 und Moto3 zusammen. Es weiß aber nicht einmal Bridgestone." Hängt es an der Moto2, oder ist dieses Phänomen schon zu 250er-Zeiten aufgetreten? "Ja", meint Dovizioso. Der plötzlich nachlassende Grip vom Training zum Rennen ist für ihn ein Mysterium.


Fotos: Tech 3, MotoGP in Misano, Sonntag


Statt "Dovi" musste ein anderer Italiener beim Heimrennen die Kohlen aus dem Feuer holen. Valentino Rossi fuhr konstant und hielt über die komplette Distanz den zweiten Platz. "Valentino ist ein sehr gutes Rennen gefahren", lobt Dovizioso und begründet: "Nicht weil er schnell war, sondern weil er sehr konstant gefahren ist. Vielleicht haben seine beiden Testtage den Unterschied gemacht, denn sie hatten schon eine gute Abstimmung, aber sonst niemand."

Gibt ihm dieser zweite Platz von Ducati Hoffnung für die kommende Saison, wenn er selbst im Werksteam fahren wird? "Das Resultat war natürlich wichtig, aber es war ein merkwürdiges Wochenende. Sie konnten testen, wodurch es speziell war. Wir werden es in den nächsten Wochen sehen", hält Dovizioso den Ball flach.