Dovizioso generell zufrieden, aber es gibt Schwachstellen

Der Rückstand von Andrea Dovizioso betrug in Jerez im Trockenen unter einer Sekunde - Er kennt mittlerweile die Stärken und Schwächen der Ducati

(Motorsport-Total.com) - Am trockenen Sonntag zeigte Andrea Dovizioso mit der Ducati eine positive Vorstellung bei den Testfahrten in Jerez. Der Italiener fuhr insgesamt 30 Runden und in seinem schnellsten Umlauf fehlten 0,797 Sekunden auf die Spitze. Das war der kleinste Rückstand bei den bisherigen Wintertests. Dovizioso will in das Ergebnis allerdings nicht viel hineininterpretieren. "Die Rundenzeit war recht gut und mein Rückstand ist interessant. Wir haben verschiedene Dinge bei der Abstimmung ausprobiert, aber nichts Besonderes. Die Streckenverhältnisse waren am Sonntag sehr gut und es gab Grip."

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Untersteuern bleibt die größte Schwachstelle der Ducati Desmosedici Zoom

"Alle sind deshalb gute Rundenzeiten gefahren. Sollte es am Montag auch trocken sein, dann werden alle noch schneller fahren. Wir müssen deshalb erst warten wie unser Level aussieht. Mit dem zweiten neuen Reifen sind die Rundenzeiten dann gekommen. Generell bin ich mit dem Gefühl für das Motorrad zufrieden, aber wir müssen noch einige Bereiche verbessern", zieht der neue Ducati-Werksfahrer ein positives Fazit.

Im Vergleich zu seiner persönlichen Bestzeit im Vorjahr in Jerez, als er noch auf der Tech-3-Yamaha saß, war er diesmal mit der Ducati nur um vier Zehntelsekunden langsamer. Ein Zeichen für Fortschritte? "Man sollte nicht zu viel auf das Vorjahr schauen, denn damals waren die Bedingungen am Rennwochenende merkwürdig", hält "Dovi" den Ball flach. "Dass wir nur etwas mehr als sieben Zehntelsekunden zurücklagen, ist wirklich ein guter Rückstand für uns. Die Rundenzeit war gut, weil die Strecke schnell war."

"Das war aber kein repräsentativer Rückstand. Bei einigen Punkten verliere ich auf der Strecke. Ich bin auch einige Runden hinter Crutchlow gefahren. Das hat mir das bestätigt. In einigen Bereichen sind wir recht schlecht. Deshalb kann ich nicht zufrieden sein. Bei der Rennsimulation würden wir viel schwächer aussehen", rückt Dovizioso die Zeiten ins rechte Licht. "Ich habe für die Zukunft immer die Rennen im Blick. Die Rundenzeit ist nicht so wichtig. Sie ist wichtig und ist sicher positiv. Es war jetzt aber kein Test, nachdem ich sagen kann, dass wir genau diesen Rückstand haben."


Fotos: Andrea Dovizioso, MotoGP-Tests in Jerez


Die Vor- und Nachteile der Ducati

Was ist ihm hinter seinem ehemaligen Teamkollegen Crutchlow aufgefallen? "Wir haben in ein paar Bereichen Probleme. Hauptsächlich lenkt das Motorrad in der Kurve nicht", spricht Dovizioso ein altbekanntes Problem an. "Man kann deshalb nicht so schnell wie man will in die Kurve hineinfahren, denn dann kommt man von der Ideallinie ab. Man muss also etwas langsamer in die Kurve hineinfahren. In der Kurvenmitte ist man auch langsamer, denn wenn man schneller fahren will, kommt man von der Linie ab."

"In diesem Punkt verlieren wir Zeit." Es gibt aber auch positive Aspekte an der Ducati. "Dafür ist die Stabilität in der Bremsphase gut und auch die Traktion ist recht gut. Bei der Elektronik müssen wir noch Aspekte verbessern. Der Grip ist vor allem mit neuen Reifen auch sehr gut. Es ist aber noch ein Fragezeichen, wie es nach 15 Runden aussieht." Am Sonntag war Dovizioso auch mit schwarzen Karbon-Verkleidungsteilen unterwegs.

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso und sein neuer Crew-Chief Christian Pupulin Zoom

Gab es neue Teile? "Die Vorderverkleidung war anders, die Form war verändert. Ansonsten war das Motorrad gleich", erklärt der Italiener. Ansonsten gab es in Jerez keine revolutionären Neuentwicklungen. "Wir haben nichts Besonders hier. Hauptsächlich müssen wir wie in Sepang an der Abstimmung arbeiten, damit wir mehr Feedback für neue Teile bekommen. Das ist im Moment unsere Situation."